Full text: [Teil 5 = (Für Unter-Sekunda), [Schülerband]] (Teil 5 = (Für Unter-Sekunda), [Schülerband])

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von Tuberkelbazillen in (^it^erinbouiiiou, einen ihnen zusagenden Nähr¬ 
boden, so gelangen nur diejenigen Bazillen zur Vermehrung, die dicht 
an der Oberfläche der Bouillon, in möglichster Nähe des so nötigen Sauer¬ 
stoffs schwimmen. Diese bilden dann, indem sie sich vermehren, nach und 
nach eine dicke, runzelige Haut, die nur aus dicht aneittanber liegenden 
Tuberkelbazillen besteht. Die darunter befindliche Bouillon ist meist ganz 
klar und durchsichtig, ein Zeichen dafür, daß in ihr keine Bakterienwucherung 
statt hat. 
142. Zur Geschichte der elektrischen Telegraphie. 
Von L. G r a e tz. Die Elektrizität und ihre Anwendungen. Stuttgart, 1912. 
Zwei Eigenschaften des elektrischen Stromes sind es, welche ihn zur 
Übertragung von Nachrichten auf weite Entfernungen besonders geeignet 
machen, nämlich erstens die große Schnelligkeit, mit der sich der elektrische 
Stroln auf Settern fortpflanzt und zweitens der Umstand, daß er auf bett 
Leitern bleibt, daß man ihm also mit Leichtigkeit und Sicherheit seinen 
Weg vorschreiben kann. Die Geschwindigkeit, mit der die Elektrizität auf 
Leitern sich fortpflanzt, ist gleich der Lichtgeschwindigkeit, so daß alle Ent¬ 
fernungen, die wir auf der Erde haben, fast momentall von der Elektrizität 
durchflossen werden. Da nun weiter der elektrische Stroln immer an 
Leitern entlang fließt, so kann man, da die Lust ein ausgezeichneter Isolator 
ist, den Strom auf Drähten, die in der Luft geführt sind, beliebig weit 
und ttt beliebiger Richtung fortleiten. Das ist eilt großer Vorzug, den 
der elektrische Stroni vor dem Licht hat, welches sonst allein an Geschwin- 
digkeit mit ihn: konkurrieren kanll. Von einer Lichtquelle ttt der Luft breitet 
sich das Licht nach allen Richtungen hin aus, man kann ihm keinen bestimmten 
Weg vorschreiben. Und nun übt die Elektrizität so verschiedenartige Wir¬ 
kungen aus, läßt sich in so vielfacher Weise uniwalldeln, daß es leicht ist, 
an entfernten Stellen von einem Pullkt aus durch sie gewisse Wirkungen 
hervorzubringen und dadurch verabredete Zeichen zu gebeli. 
Jedoch die ersten Bemühungen, die auf das telegraphische Senden 
von Nachrichten gerichtet waren, waren sehr ullzweckmäßig, weil nian für 
jeden Buchstaben, den man telegraphieren wollte, einen eigenen Draht 
anwenden wollte, so daß Napoleon I., als ihm der Plan eines derartigen 
Telegraphen vorgelegt wurde, ihn spöttisch als „läse germanique“ abwies. 
Erst seitdem man einsah, daß alle unsere Buchstaben durch zwei Zeichen 
sich bequem ausdrücken lassen, konnte die Telegraphie dem praktischen 
Bedürfnis im großen entsprechen.
	        
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