Full text: [Teil 3 = (3. und 4. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 3 = (3. und 4. Schuljahr), [Schülerband])

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beiden in Galopp und erreiebten in großen Sätzen die väterliche 
Muhle, die am klaren, sprudelnden Bergbache abseits vom Dorfe lag 
Jeden Morgen naeh 11 Ubr viederbolte sieb die Begrübungs- 
scene seit dem Prubling, da Hans seinen Schulsack sehnallen und 
abwandern mußte zum regelmäßigen Lernen. Da hatte Leo 
wvinselud und beulend seinen Spielkameraden begleitet auf die 
Landstraße, und lange batte er gebraueht, bis er begriffen, er 
dürfe nieht weiter mitgeben. 
Kamen die beiden atemlos an der Mühle an, dann setzte sieh 
Leo auf die Steinplatten vor dem Hause und wartete, bis Hans 
wiederzuruekkam von drinnen. Dab es nieht lange dauerte, vubte 
er. Hans hatte bei der gütigen Mutter ein Stüek Brot gebolt. 
„Laß mieh doch, Leo, brauchst nieht so zu stoben, es ist ja 
deéin, aber wart' doch,“ — damit legte Hans sehützend seine Hand 
auf die Hosentasche, um sein erbeutetes Stüek vor der zudringlieh 
stobenden Nase Leos zu schützen. Dann rannte er vach einem 
Lattenzaun, schwang sieb hbinauf, um in etwas gesicherter Höbe 
sein Brot zu verschmausen. Leo setzte sich vor ihn hin und ver— 
folgte mit rot leuehtenden Augen jeden Bissen, der im NMunde des 
Knaben verschwand. Aber maneher flog im Bogen in seinen 
Rachen, den er geschickt öffnete. Manchmal hielt ihm Hans den 
Brocken lange an die Nase und lieb ihn seblieblieh in den 
eigenen Mund spazieren. Dann klopfte Leo mit dem Sehwan 
auf den Boden, daß es schallte, als wollte er sagen: „MWeil du's 
bist, lasse ich mir das gefallen, sonst würde ieb schnappen. Aber 
wir beide versteben Spab.“ 
Nach dem NMittagsesson sall Hans durchs Fenster, wie 
Friedrieh, der Knecht, den groben Leiterwagen, mit vollen, schweren 
Mehlsueken bepackt, zur Abfahrt rüstete. „Vater, wo gebt Friedrich 
hin?“ „Nach W. hinunter mit starker Fracht.“ „O darf ieh mit, 
ieh babe keine Schule, bitte, Vater!“ „Nein, nein, du kannst nicht 
mit, der Vater fährt nieht mit, der Friedrich gebt allein,“ legte sich 
die Mutter besorgt in die Verbandlung. Der Knabe heftete seine 
Blicke flehend auf des Vaters Gesicht, von dem er alles Gute boffte. 
„Du bist freilich noch nie ohne mieh gefahren; aber Friedrich 
ist zuverlässig. Willst du ihn lassen, Mutter?“ „Ungern,“ war die 
Antwort. Hans aber hörte diese schon nicht mehr. Auf und davon 
war êr und kletterte eiligst auf das Brett vorne am Wagen und 
fabte das Leitseil. „Leo, wir fahren, hurra, Leo!“ Und Leo sprang 
hoch auf neben dem Wagen, der rasselnd die Landstrasse entlang 
rollte. Es war ein stiller, milder Wintertag. Wie vergnügt sebaute 
Hans um sieb, wie jauehzte er, als der Wagen über die Brücke
	        
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