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180. Die Ernte.
rnst NMoritz Arndt)
Der lisbe Gott mit milder Hand bedeckt mit Segen
rings das Land; sehon steht das Feld in voller Pracht, ein
Zeuge seiner Güt' und Macht.
Nun ernte, Mensch, was du gesut, sei froh und sprich
din fromm Gebet und gib von dem, was dix verliehn, auch
deinen armen Brüdern bin.
So streust du neue Saaten aus, und ew'ger Segen
Plülii daraus; dann wird dein Herz l Sonnenschein, ein
Prntefest dein Leben sein.
131. Die Stubensliege.
Mach August Lüben.)
Die Stubenfliege kennt zwar jedermann aber wenige Men⸗
schen haben sie so genau angesehen, daß sie eine richuge Vor⸗
stellung davon besitzen.
das Tier hat am Kopfe zwei große Augen, zwei Fühler
und änen Saugrüͤssel. Um den Bau der Augen kennen zu
lernen, muß man sie durch an Vergrößerungsglas betrachten.
Man siehn dann, daß jedes derselben aus fast 400 sechseckigen
Flachen besteht, von denen jede zum Sehen eingerichtet ist.
Durch diesen Nerkwürdigen Bau ist es der Fliege möglich, mit
ihren sonst unbeweglichen Augen allerwärts zugleich hinzusehen.
Auf dem Scheitel n noch drei einfache Punktaugen.
Die Fuhler sind vor dein Kopfe eingefügt und bestehen aus
drei Tüedern, von denen das letzte eine feine Borste trägt.
Den Rüssel hat an der Spitze zwei fleischige Lippen, die
zum Aufsaugen von Flüssigkeiten sehr geeignet sind.
Dar Korper der Fliege ist mit n besetzt. An jedem
Fuße siht ein Ballen, aus dem eine klebrige Feuchtigkeit schwitzt,
leht welcher sich die Fliege an Fenstern und Spiegeln halten
ann.
Das Weibchen legt 60—80 Eier in Mist und andere un—
saubere Stellen. Nach 12 24 Sunden entstehen aus denselben
Maden, die sich nach 14 Tagen in braune, lonnenförmige Pup⸗
hen verwandeln. Aus diesen kommen bei warmem Weilter nach
I1 Tagen die Fliegen. Da es in jedem Jahre vier Bruten
gibt, so ist ihre Vermehrung außerordentlich groß.
182. Der Fliegenschwamm.
n steht in den Wäldern der schönrote Fliegenschwamm.
Auf seinem fleischigen Strunke sigt n schön gewölbter Hut.