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230. Haus im Glück.
1. Hans hatte sieben Jahre bei seinem Herrn gedient; da sprach
er zu ihm: „Herr, meine Zeit ist herum, nun wollte ich gern wieder
heim zu meiner Mutter, gebt mir meinen Lohn.“ Der Herr ant—
wortete: „Du hast mir treu und ehrlich gedient; wie der Dienst war,
so soll der Lohn sein,“ und gab ihm ein Stück Gold, das so groß
als Hansens Kopf war. Hans zog sein Tüchlein aus der Tasche,
wickelte den Klumpen hinein, setzte ihn auf die Schulter und machte
sich auf den Weg nach Hause. Wie er so dahinging und immer ein
Bein vor das andere seßte, kam ihm ein Reiter in die Augen, der
frisch und fröhlich auf einem muntern Pferde vorbeitrabte. „Ach,“
sprach Hans ganz laut, „was ist das Reiten ein schönes Ding! Da
sitzt einer wie auf einem Stuhl, stößt sich an keinen Stein, spart die
Schuh und kommt fort, er weiß nicht wie.“ Der Reiter, der das
gehört hatte, hielt an und rief: „Ei, Hans, warum läufst du auch zu
Fuß?“ „Ich muß ja wohl,“ antwortete er; „da habe ich einen Klum—
pen heimzutragen; es ist zwar Gold, aber ich kann den Kopf dabei
nicht gerad halten, auch drückt mir's auf die Schulter.“ — „Weißt
du was,“ sagte der Reiter, „wir wollen tauschen; ich gebe dir mein
Pferd, und du gibst mir deinen Klumpen.“ — „Von Herzen gern,“
sprach Hans, „aber ich sage Euch, Ihr müßt Euch damit schleppen.“
Der Reiter stieg ab, nahm das Gold und half dem Hans hinauf, gab
ihm die Zügel fest in die Hände und sprach: „Wenn's nun recht ge⸗
schwind soll gehen, so mußt du mit der Zunge schnalzen und hopp
hoppl rufen.“
2. Hans war seelenfroh, als er auf dem Pferde saß und so frank
und frei dahinritt. Über ein Weilchen fiel's ihm ein, es sollte noch
schneller gehen, und er fing an mit der Zunge zu schnalzen und hopp
hopp! zu rufen. Das Pferd setzte sich in starken Trab, und ehe sich's
Hans versah, war er abgeworfen und lag in einem Graben, der
die Acker von der Landstraße trennte. Das Pferd wäre auch durch⸗
gegangen, wenn es nicht ein Bauer aufgehalten hätte, der des Weges
kam und eine Kuh vor sich hertrieb. Hans suchte seine Glieder zu⸗
sammen und machte sich wieder auf die Beine. Er war aber ver⸗
drießlich und sprach zu dem Bauer: Es ist ein schlechter Spaß, das
Reiten, zumal wenn man auf so eine Mähre gerät, wie diese, die
stößt und einen herabwirft, daß man den Hals brechen kann; ich
Wol nort II. N. 12