3. Und nachdem lie eingerichtet
und bewohnt das kleine Haus,
schauten sie mit klugen Augen
gar verständig nach mir aus.
4. Ja, es sehien, sie hätten gerne
manches zwitschernd mir erzühlt,
und es habe lie betrübet,
was zur Rede noch gefehlt.
5. Eins ums andre wie ein Kleinod
hielten sie ihr Haus in Eut.
sieh doch, wie die kleinen Köpfehen
streekt hervor die junge Brut!
6. Und die Alten, eins ums andre
bringen ihnen Nahrung dar;
o wie költlich ist zu lehauen
so ein lebes Schwalbenpaar!
7. Mutter, veibt du noch, wie neulich
krank im Bett ieh lag und litt?
Pflegtest mieh so sub, und abends
brachte Vater mir was mit.
41. Die Bachstelze.
Welch ein flinkes, zierliches Vögelchen ist die Bachstelze!
Wie schlicht und doch wie sauber und kleidsam ist ihre Tracht!
Bläulichgrau ist das Röcklein, weiß das Mieder, schwarz mit weißem
Saume die lange Schleppe. Oben am Dachgiebel der Wassermühle
baut sie gern ihr Nest, kunstlos und reinlich. Von da aus singt
sie ihre einfachen Weisen, mit denen sie die schwächeren Stimmen
der Grasmücke und des Hänflings übertönt. —
Plötzlich verläßt sie ihren hohen Wohnsitz und fliegt hinab
zur Erde. Dort läuft sie dir mitten im Hofe vor den Füßen
umher und jagt im zierlichen Getrippel den Fliegen nach. Un—
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