Full text: (Für die sechste Klasse) (Abteilung A, [Schülerband])

96 Im Wandel der Jahreszeiten. Aus der Welt der Pflanzen und Tiere. 
sich mit ihren Kiefern zur Wehr. Sie sind bereit, Gut und Blut ein¬ 
zusetzen und sich bis auf den letzten Mann zu verteidigen. Rührend ist 
es zu sehen, wie sie bei einer herannahenden Gefahr sich ganz vergessen und 
nur an die Jungen denken. Diese werden zuerst in Sicherheit gebracht. 
Äunderte eilen herbei, um sie über Berg und Tal zu schleppen. Nicht 
selten geschieht es, daß eine Ameise, die durch den Feind in zwei Teile 
zerstückelt wurde, mit der Puppe zwischen den Kiefern noch weiterrennt, 
während ihr der Hinterleib fehlt. Karl Gude. 
41. Oer Strom. 
1. Tief in waldgrüner Nacht 
ist ein Bächlein erwacht, 
kommt von Halde zu Halde gesprungen, 
und die Blumen, sie stehn 
ganz verwundert und sehn 
in die Augen dem lustigen Jungen. 
2. Und sie bitten: „Bleib hier 
in dem stillen Revier!“ 
Wie sie drängen, den Weg ihm zu hindern! 
Doch er küßt sie im Flug, 
und mit neckischem Zug 
ist entschlüpft er den lieblichen Kindern. 
3. Und nun springt er hinaus 
aus dem stillgrünen Haus: 
„O du weite, du strahlende Ferne! 
Dir gehör’ ich, o Welt!“ — 
Und er dünkt sich ein Held, 
und ihm leuchten die Augen wie Sterne. 
4. „Gebt mir Taten zu tun! 
Darf nicht rasten, nicht ruhn, 
soll der Vater, der alte, mich loben.“ — 
Hoch zum Flusse geschwellt, 
von dem Fels in die Welt 
braust er nieder mit freudigem Toben. 
5. „Gebt mir Taten zu tun, 
kann nicht rasten, nicht ruhn!“ —
	        
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