Full text: [Teil 3 = 3. Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 3 = 3. Schuljahr, [Schülerband])

der Wachtel, dem jungen Hasen, der Wildente, dem Eichhorn, das 
ihm vor Augen kommt! Er stößt blitzschnell auf sein Opfer, und selten 
bleibt einem Tiere Zeit, sich in das 
Gebüsch zu retten, wohin ihm der Rauber 
nicht nachfolgen kann; selten entrinnt 
ihm eine Taube durch die Schnelligkeit 
ihres Fluges. Er beschränkt seine Jagd 
aber nicht auf Wald und Feld; er be— 
sucht auch Höfe, Dörfer und Städte, 
wenn er Junge hat, oder wenn ihn der 
Hunger plagt. Weiß er einmal einen 
Taubenschlag, so holt er eine Taube 
nach der andern, und der Eigentümer 
muß entweder dem Habicht auflauern 
und ihn schießen, oder seinen Schlag so 
lange verschlossen halten, bis der Räuber 
den Platz vergessen und einen andern 
aufgesucht hat. Er ist so frech, daß er 
selbst in den Schlag eindringt und eine 
Taube herausholt; ja er stößt auf die 
Turteltaube durch das Fenster in die 
Stube, ohne daß ihn das Klirren der 
Scheiben außer Fassung bringt. Kein Huhn ist vor ihm sicher; er packt es am 
Halse und erwürgt es augenblicklich, ebenso die zahme und wilde Ente; selbst 
die Schneegans greift er an und überwältigt sie, wenn ihr die andern 
nicht zu Hilfe kommen. Wegen seiner Raubsucht wird er von den Jägern 
und Taubenzüchtern eifrig verfolgt. Der Tod droht ihm durch den 
Schützen, und noch häufiger wird er in einer Käfigfalle gefangen, in welche 
er durch eine weiße Taube gelockt wird. 
190. Des kranken Kindes PFreude. 
In der engen Straße einer groben Stadt, in einem niedrigen 
Keller, wobnte einmal ein armer kranker Knabe, der war von 
seiner ersten Kindheit an immer bettlägerig gewesen; wenn er ein- 
mal recht gesund war, so konnte er in dem kleinen Zimmer auf 
seinen Kruücken ein paar Mal auf- und abgehen, und das war alles. 
— Linige Tage im Sommer fielen die Strablen der Sonne eine 
halbe Stunde lang auf die Heinen Rellerfenster, und wenn dann 
der Knabe da sab und sich von der warmen Sonne bescheinen
	        
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