Vorwort. 
Das Ziel, welches wir dem zweiten Teil unseres Lesebuchs gesteckt, 
die Kinder unter steter Rücksicht auf Gemüts- und Willens— 
bildung mit den Dingen und Erscheinungen ihrer nächsten Um— 
gebung bekannt und vertraut zu machen, ist auch das des vor— 
liegenden dritten. Nur daß, der wachsenden Kraft des Schülers gemäß, 
der Kreis ein weiterer, der Inhalt der Lesestücke ein reicherer geworden ist. 
Die Sprachfertigkeit muß nach und nach zum Sprachverständnis, oder 
mit Gräfe zu reden: das Sprachgefühl zum Sprachbewußtsein erhoben 
werden. 
Soll aber das vorliegende Buch in diesem Sinne sich förderlich 
erweisen, so muß als Regel gelten, daß dem Lesen der meisten Stücke 
eine gründliche Besprechung des darin behandelten Gegenstandes voraus— 
zugehen hat. Denn erst, wenn der betr. Gegenstand in seinen Hauptzügen 
und Beziehungen vorher von den Kindern geistig erfaßt ist, können die 
entsprechenden Stücke mit lohnendem Erfolg und mit Genuß gelesen 
werden. Vorlesen seitens des Lehrers, gemeinsame Besprechung, und 
endlich Wiedergabe durch den Schüler müssen daher ständig mit einander 
abwechseln. Es genügt auf dieser Stufe nicht, daß die Kinder geläufig, 
sondern daß sie gut, d. h. mit Verständnis lesen. Daher ist es besser, 
wenn ein Stück mehrmals gelesen und verarbeitet wird, als mehrere 
Stücke auf einmal. Daß nicht alles in einem Jahre gelesen und be— 
sprochen werden muß, was zwischen den beiden Deckeln dieses Buches 
steht, dürfte nach dem Seite 6 des Vorwortes zur Fibel Gesagten als 
selbstuerstündlich erscheinen. Manche der aufgenommenen Stucke haben 
demgemäß lediglich die Aufgabe, der häuslichen Unterhaltung und ästhe— 
tischen Anregung zu dienen.