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83. Der Mond und die Sterne.
Wenn die Sonne untergegangen ist, erscheint der freundliche Mond
am Himmel. Mit seinem milden Lichte erhellt er unsere Nächte. Er
ist jedoch nicht immer ganz sichtbar, manchmal auch gar nicht. Wenn
wir ihn als runde Scheibe am Himmel erblicken, so heißt er Vollmond.
Nach acht Tagen aber ist nur noch die Hälfte der Mondscheibe beleuchtet.
Das nennt man sein letztes Viertel. Nach weiteren acht Tagen ist der
Mond gar nicht mehr am Himmel sichtbar. Das ist die Zeit des Neu—
mondes. Jetzt nimmt, wie man zu sagen pflegt, der Mond wieder zu,
und nach abermals acht Tagen erscheint er als erstes Viertel. Nach
Verfluß einer Woche haben wir dann wieder Vollmond. Der Mond
macht also diese Veränderungen in vier Wochen durch. Eine solche Mond⸗
zeit nennt man einen Monat.
Außer dem Monde erscheinen bei Nacht unzählige Sterne am Himmel.
Manche funkeln in strahlendem Glanze, andere zeigen ein milderes Licht;
wieder andere sind kaum noch als leuchtende Punktlein zu erkennen. Es
gibt Männer, welche jeden einzelnen Stern kennen und wissen, an welchem
Platze des Himmels er steht. Auch Kinder kennen wohl schoun den Abend—
stern, der zuweilen nicht weit von der untergegangnen Sonne zu sehen ist.
Wer weiß, wo Norden ist, kann auch leicht die sieben Sterne finden,
welche zusammen der Wagen heißen. Den hellen Streifen, welchen man
bei klarem Himmel sieht, nennt man die Milchstraße. Es ist der Licht⸗
schein unzähliger Sterne, die man mit dem bloßen Auge nicht unter—
scheiden kann.
84. Rãtsel.
Auf einer groben Weide gehen
viel tausend Schafe silberweib;
wie wir sis heute wandeln sehen,
sah sie der allerãltste Greis.
Sie altern nie und trinken Leben
aus einem unerschöpften Born;
ein Hirt ist ihnen zugegeben
mit schõn gebognem Silberhorn.
Er treibt sie aus zu goldnen Thoren,
er überzählt sie jede Nacht
und hat der Lammer keins verloren,
so oft er auch den Weg vollbracht.
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