§ 15. Die südamerikanischen Länder. — IV. Afrika.
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die Blätter der Paraguay-Jlex, einer Gattungsverwandten unserer Stechpalme; der
Aufguß derselben, Mate [male] oder Paraguay-Tee, vertritt im außertropischen Süd-
amerika fast überall unseren Tee und Kaffee.
8. Uruguay, ö. vom unteren Uruguay, daher früher auch Banda oriental Uruguay.
[orimtdl]1 genannt, treibt auf seinen weiten Grasflächen wie Argentinien vorwiegend
Viehzucht und ist auch (wie Argentinien) das Ziel romanischer, besonders italienischer
Auswanderung mehr als deutscher. Ausfuhr: Liebigfcher Fleischextrakt, d. h. ein-
gedickter Rindfleischsaft. Hauptstadt ^Montevideo am Eingang zum La Plata-
Busen, 3 Ht. E.
9. Die Föderativ - Republik Argentinien/ liegt ähnlich Chile gesunder in süd-Argentinien,
lichen Breiten, ist deshalb staatlich geordneter als die übrigen Kreolenrepubliken. Es
umfaßt größtenteils Pampasland mit ungeheuren Herden von Pferden, Rindern und
Schafen, gehütet von berittenen, halb verwilderten Hirten, den Gauchos [gautsthos];
daher ist es wichtig durch Ausfuhr von Wolle, Häuten, getrocknetem Fleisch (Charqui
ftscharki^) und Schlachtvieh; aber auch Weizenanbau dehnt sich weithin aus und liefert
reiche Ernten zur Ausfuhr nach Westeuropa, z. B. nach Antwerpen. Hauptstadt ist
^Buenos Aires [buenos ä-ires] im Hintergrund des La Platas nahe der Mündung
des Parana, mit 1 Mill. E. die größte Stadt Südamerikas. Das argentinische
Patagonien ist im Gegensatz zum stark beseuchteten, daher stattlich bewaldeten chile-
nischen, eine öde waldleere Ebene, in der kleine Scharen hochgewachsener patagonischer
Indianer zu Roß Strauße und Guanakos jagen.
4. Die Südinseln.
Jenfeit der vom spanischen Seefahrer Magellan3 entdeckten stürmischen Meer-
enge liegt der Feuerlands-Archipel. so einst von den Spaniern genannt, weil
seine von Seehunds- und Fischfang lebenden Bewohner in dieser ewig naßkalten
Sturmluft die Holzbrände mit sich zu führeu pflegten, um die arge Plage des Neu-
anzündens zu sparen. — Die torfigen Falklands [säkländs]-Inseln im NO. sind
englisch.
IV. Afrika.
§ 16.
Afrika im allgemeinen.
N.- Ende (Kap Blanco) 37/10. S.-Ende (Nadelkap) 35/20. O.-Ende (Kap
Guardafui) 12/51. W.-Ende (Kap Verde [werde]4) 15/343.f Suez 30/3P/2. Straße
von Gibraltar 36/354. Innerster Teil des Guinea-Busens 4/10.
. Afrika, mit 30 Mill. qkm der drittgrößte Erdteil, besteht aus
einem kleineren S.- und einem größeren N.-Teil, jener ns. aus-
gedehnt, dieser wö.
1 d. h. östliches Band (spanisch), Ostseite. — 2 Die Entdecker fanden Silber-
schmuck bei dortigen Häuptlingen, daher Land und Golf nach dem Silber (spanisch
argent [arjc'nt] und plata) benannt. — 3 Der Name dieses geborenen Portugiesen
lautet eigentlich MagalhaZs [magaljängsch^. — 4 Verde im Portugiesischen — grün.
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