Full text: Die allgemeine Einleitung, die Pyrenäische Halbinsel, Frankreich, das Britische Reich, die Niederlande, die Schweiz und die Skandinavischen Reiche (Theil 1)

Vorrede. 
VII 
sen würde, habe ich mich auf die genauere Beschreibung der 
wichtigsten Städte und besonders der Hauptstadt jedes Landes 
beschrankt, letzteres vorzüglich deshalb, weil die meisten euro¬ 
päischen Hauptstädte das zusammengedrängte Bild der Cultur 
des ganzen Landes darzustellen pflegen. — Die Bewohner 
eines Landes aber kennt man nur dann, wenn man sie eine 
Reihe von Jahrhunderten hindurch, ihre Schicksale, ihre Ent¬ 
wickelung, ihre Fortschritte in Künsten und Wissenschaften beob¬ 
achtet: darum habe ich jedem Lande eine Geschichte und Litte¬ 
ratur desselben beigefügt. Die Geschichte sollte aber nicht ein 
dürftiges Fürsten - Verzeichniß seyn, sondern vorzüglich eine 
Schilderung der eigentlichen Lebenspunkte eines Volkes. Eben 
so wenig konnte sie manche geistvolle, aber noch streitige neuere 
Ansichten aufnehmen, sondern mußte sich im Ganzen genommen 
an das halten, was einmal allgemeine Geltung gewonnen. 
Das nemliche gilt von manchen wissenschaftlichen Ansichten, vor¬ 
züglich in der Einleitung, worüber die Meinungen noch getheilt 
sind und wo der Zugendlehrer neutral bleiben muß. Diese 
Neutralität konnte aber nicht auf religiöse und politische Gegen¬ 
stände ausgedehnt werden, und hier habe ich natürlich meine 
Gesinnung nicht verleugnet, doch wie ich hoffe unparteiisch und 
ohne Bitterkeit ausgesprochen, so daß überall nur die That¬ 
sachen reden; denn die Jugend soll in aller Wahrheit unterwie¬ 
sen, aber nicht fanatisirt werden. — Mit einem Worte: ich 
habe gesucht das zu geben, was jeder Gebildete gern von einem 
fremden Lande und dessen Bewohnern zu wissen wünscht. 
Aus diesen Ansichten folgte nun für mich die Nothwendig¬ 
keit, manchem kleinern, aber durch Natur und Geschichte aus¬ 
gezeichneten Lande einen größern Raum und eine ausführlichere 
Bearbeitung zu widmen, als manchem unendlich größern aber 
unwichtigern: die neueren, oft nach Regierungs-Bedürfnissen 
wechselnden Eintheilungen der Länder nur leicht anzudeuten, da¬ 
gegen die älteren geschichtlich begründeten und im Munde des 
Volks lebenden Namen und Eintheilungen herauszuheben, wie 
dies namentlich bei Frankreich, bei manchen deutschen Staaten 
u. s. w. geschehen ist: hier oder da einen wenig bekannten Ge¬ 
genstand ausführlich zu beschreiben, bekannteres dagegen nur 
kurz zu berühren: Maschinen und Instrumente, insofern sie 
allgemein gekannt zu werden verdienen, zu beschreiben und selbst
	        
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