Full text: Deutsches Lesebuch für die Unterklasse

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künstliche Nester; der Landmann besäet wieder seinen Acker. 
In dieser schönsten Zeit des Jahres spielen wir Kinder gar 
gern draußen im Schatten der Bäume oder auf blumigen Wie⸗ 
sen. O wie schön ist der Frühling! Wir wollen unsern Vater 
im Himmel loben, der ihn zur Freude des Menschen schuf. 
Kellner. 
18. Das Samenkorn. 
Jedes Samenkorn, es sei auch noch so klein, ist merk⸗ 
wür durch seine Beschaffenheit. Es besteht aus einem 
weißen, mehlartigen Kern und aus einer Schale, die diesen 
schützend umschließt. Das Innere des Kerns zeigt einen 
kleinen, erhabenen Punkt. Man nennt ihn das Herzchen. 
Dieses ist der Keim der künftigen Pflanze. Die mehlartigen 
Teile dienen dem jungen Keime als erste Nahrung, solange er 
noch keine Würzelchen und Blättchen gebildet hat, um Nah— 
rung aus Luft und Erde einzusaugen. Sie sind dem jungen 
Pflanzenkinde gleichsam die erste Muttermilch, durch welche 
es erhalten wird, bis es fähig ist, stärkere Kost zu genießen. 
Wenn im Frühjahre die Strahlen der Sonne den 
aufgetauten Erdboden durchwärmen, regt sich der wohl— 
verwahrte Keim und schwillt von der Nahrung. Die ihn 
umgebende Schale zerplatzt und er dringt hervor. Unten 
bildet sich ein Würzelchen und klammert sich fest in den 
Boden, die obere Keimspitze sucht die Sonne und das Licht 
und erhebt sich über die Erde himmelwärts. 
2. Wer merkt's am Samenkorn so klein, 
daß drin ein Leben könnte sein? 
Kaum hab' ich's in das Land gesteckt, 
da ist auch seine Kraft erweckt; 
da dringt es aus der Erde vor, 
da steigt es in die Luft empor, 
da treibt's und wächst und grünt und blüht; 
da lobt den Schöpfer, wer es sieht. 
9 
Hen
	        
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