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27. Wie die Sehwalbe ihr Nest baut.
Das kannst du sehen, venn du im Frühjahre recht
acht gibst. Sieh nur unter das Dach oben, da gibts
Schwalbennester. Sio sehen aus wie kleine runde
Lörbchen, sind aber nicht aus Weidenruten gefloch·
ton, sondern aus Erde so künstlich bereitet. Mie
fängt das unsere Schwalbe an? Mannchen und
Welbehen kleben sieh zuerst eine Unterlage an die
Hauswand, dicht unter das Dach. Auf diese setzt sieh
das Weibchen. Das Mannchen holt nun in seinem
Schnäbelein feuchte Erde, Stroh und Heu. Das Woib-
chen dreht derweil den Kopf und die Fußo nach allen
Seiton hin und her. Es ist als wollte es ausmessen,
wie grob das Nest werden soll. Dann druckt und
Cnotei das schwache Tieèrchen die Erde mit den
Puüben und mit dem Schnabel und tut aueh seinen
klebrigen Speichel dazu, damit dio Masse zusammen-
halt. Dabei dreht es den Körper oftmals herum, da-
mit die Vande schön rund werden. Endlich ist das
Napfchen fertig. Das vird nun immer höher gemacht,
fast bis ans Dach. Oben bleibt's offen; denn es ist
ja durehs Dach geschützt. Wer mag die Schwalben
aur ihre Baukunst gelohrt haben? Boek.
28. Kind und Schwalbe.
Kind. Schwälbchen, du liebes, nun bist du ja wieder
von deiner Wanderung da. Erzähle mir doch, wer sagte
dir, daß es wieder Frühling würde hier?
Schwalbe. Der liebe Gott im fernen Land, der
sagte mir's, der hat mich hergesandt.
Und wie sie so weit war hergeflogen, da hat sie sich
nicht in der Zeit betrogen. Der Schnee schmolz weg, die
Sonne schien warm, es spielte manch fröhlicher Mücken—