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fallen mögen, um ihm zu danken; doch Brune wies
jeden Dank zurück. „Gott sei mit Euch, edler junger
Herr", sprach er, indem er Heinrich zum Abschied die
Hand reichte; dann schlich er sich ebenso leise, wie er ge¬
kommen war, wieder aus der Thür und war bald im
Dunkel der Straße verschwunden.
Zehntes Kapitel:
Rettungsversuche.
Der Tonnenmacher Barthold war wie umgewandelt.
Er, der stets am eifrigsten und wärmsten Vasmer ver¬
teidigt hatte, war jetzt der erste, der in das Lager der
Feinde überging. Schon am Tage nach der Verhaftung
des Bürgermeisters ging er zu Grumme, streckte ihm die
Hand entgegen und sagte: „Verzeiht mir, alter Freund,
daß ich Euch neulich hart anließ, als Ihr in der Bött¬
cherherberge gegen den Vasmer sprächet. Ich habe leider
die Erfahrung machen müssen, daß Ihr Recht hattet, und
ich Unrecht; denn, wie man sagt, ist es erwiesen, daß er
Verrat plante gegen den Rat". Grumme, welcher mit
aufgestülpten Hemdsärmeln, das blitzende Beil in der
Hand, hinter der Fleischbank stand, traute seinen Ohren
nicht, als er Barthold so sprechen hörte. Mißtrauisch
schaute er ihm ins Gesicht; als er aber in das offene
Auge des Böttchers blickte, da war sein Mißtrauen
überwunden. Er ergriff deshalb die ihm dargebotene
Hand, und indem er sie kräftig drückte, sprach er: „Ich
wußte es wohl, Freund Barthold, daß Ihr zur Einsicht
kommen würdet. Die Herren vom Rat werden sich
freuen, wenn sie hören, daß ein so wackerer, tüchtiger
Bürger und Meister, wie Ihr es seid, es jetzt ebenfalls
mit ihnen hält". „Ja, ja", sagte Barthold, „Einsicht
kommt oft über Nacht, besonders wenn man sieht, daß
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