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wieder auf." (Dabei warf er sich gar ins Gras und rupfte rund um¬
her die Halme, als wenn es Erdbeeren wären. Es fehlte wenig, so
hatte er sie noch gegessen, bloß um mir zu zeigen, wie gut die russi¬
schen Erdbeeren schinecken.)
„Auch Pilze sind in Rußland von allen Sorten und in großer
Menge. Man füttert bei uns die Schweine damit, doch giebt es auch
schöne Arten für die Menschen. Gras und Heu, das ist noch das ein¬
zige in diesem Steppenlande, überall Gras und nichts als Gras. Und
selbst das einzige, was sie haben, wie schlecht ist es! Holzig, struppig
und den größten Theil des Jahres saftlos und vertrocknet. Bei uns
giebt's auch Gras, aber so hoch bis zu meiner Bartspitze — und was
für Gras! Grünes, feines, saftiges und süßes. Die Kühe werden ganz
fett davon und so — so dick. Seht, und in dem allen mitten darin
liegt unsere Moskwa, die prächtige und heilige Stadt, mit tausend
grünen Kirchenkuppeln und hundert silbernen und goldenen Thurmspitzen.
O, Rußland ist gewiß das erste und beste Land weit und breit. Wenn
wir jetzt in Rußland gingen, wie würden wir schön spazieren! Bald
an einem Bache, bald in einem Gehölze, bald durch ein Dorf. Und
hier müssen wir mehrere Stunden, wie die Wachteln, schnurstracks im
Grase hinstreichen, bis wir unser Haus erreichen. Überall Gras und
Gestrüppe. Die Sonne brennt uns aus den Kopf, und kein Baum
giebt uns Schatten. Und wenn eine Wolke dort uns Regen und Wind
senden wird, haben wir keinen Hügel, hinter dem wir uns schützen.
Und wenn uns auch die Zunge am Gaumen klebt, der Boden giebt
uns auch nicht die kleinste Beere zur Erfrischung."
18. Die Steppe.
Sie dehnt sich aus von Meer zu Meere;
Wer sie durchschritten hat, den graus't.
Sie liegt vor Gott in ihrer Leere,
Wie eine leere Bettlerfauft;
Die Ströme, die sie jäh durchrinncn,
Die ausgefahrnen Gleise, drinnen
Des Kolonisten Rad sich wand,
Die Spur, in der die Büffel traben: —
Das sind, vom Himmel selbst gegraben,
Die Furchen dieser Riesenhand.
19. Der Kampf der Wölfe und Pferde in der
pontifchen Steppe.
Im Frühjahr, wo die Wölfe aus dem unwirthlichen Winter dm
größten Hunger mitbringen, sind die Kämpfe zwischen Wolf und Pferd
am häusigsten und bedeutendsten. Da die Wölfe die schwächere Par¬
tei sind, so entwickelt sich bei ihnen große List und Gewandtheit, bei
den Pferden aber ein großer und edler Gemeinsinn, der sie und ihre
Kinder gewöhnlich rettet. Daß ein oder mehrere Wölfe bei helllichtem
Tage sich in den Tabun (Pferdeheerde) machen, kommt nicht vor;.