fullscreen: Klasse 7 (viertes Schuljahr) (Teil 3, [Schülerband])

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Held, der hieß Polydeukes, der schlug alle zu Boden, die mit ihm einen 
Faustkampf wagten. Auch noch viele andere Helden waren dabei, und 
alle fuhren mit Jason aus, um das goldene Vließ zu holen. 
Da kamen sie mit dem Schiffe nach einem Lande, dessen König 
hieß Amykos, und wenn Fremde nach seinem Lande kamen, so mußten 
sie mit ihm kämpfen, und er war sehr stark und schlug alle tot. Poly¬ 
deukes aber warf ihn zu Boden und tötete ihn, denn er war sehr 
böse. Danach kamen die Argonauten mit ihrem Schiffe Argo nach der 
Stadt Salmydessos, dort wohnte ein König, mit Namen Phineus. Der 
hatte Zeus erzürnt; und Zeus, um ihn zu strafen, machte ihn 
blind, und wenn er sich zu Tische setzen wollte, um zu essen, so kamen 
abscheuliche, große Vögel, die man Harpyien nannte. Diese Harpyien 
hatten eine Haut von Eisen, wie ein Panzer, und wenn die Leute des 
blinden Phineus nach ihnen schossen oder hieben, so konnten sie sie nicht 
verwunden; die Harpyien halten auch große, scharfe, eiserne Krallen, 
womit sie die Leute zerrissen, die sie wegjagen wollten. Wenn nun das 
Essen aufgetragen war, so kamen sie und schleppten es weg, und wenn 
sie nicht alles wegtragen konnten, so beschmutzten sie die Schüsseln und 
den Tisch, daß es ganz abscheulich roch. Da nun der arme Phineus 
niemals ordentlich essen konnte, so verhungerte er beinahe. Als die 
Helden zu ihm kamen, erzählte er ihnen sein Unglück, weinte sehr 
und bat sie, ihm doch zu helfen. Die Helden setzten sich mit ihm zu 
Tisch, und als das Essen hereingebracht ward, kamen auch die Har¬ 
pyien hereingeflogen. Jason und seine Gefährten zogen ihre Schwerter 
und hieben nach ihnen, das half aber nichts. Die beiden Söhne des 
Boreas, Zetes und Kalai's, die Flügel hatten, schwangen sich in die 
Luft, da wurden die Harpyien bange und flogen weg, und die beiden 
Helden flogen hinter ihnen her. Die Harpyien wurden zuletzt müde 
und ganz verängstigt, fielen in die See und ertranken. Da kamen 
Zetes und Kalais zurück, und nun hatte der arme Phineus Ruhe und 
konnte essen. 
Als der Wind günstig war, gingen die Helden wieder auf ihr 
Schiff Argo, um nach Kolchis zu segeln, und als sie von Phineus Abschied 
nahmen, umarmte er sie und küßte sie und dankte ihnen noch vielmals, 
daß sie ihm aus seiner großen Not geholfen hatten, und zum Danke 
gab er ihnen einen guten Rat. Aus der See, über die sie segeln 
mußten, schwammen zwei Felsen, wie die Eisberge in dem Meer, wo 
gar kein Sommer ist, sondern immer Winter. Die Felsen waren hoch,
	        
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