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2. „Sei wohlgemut! Sei wohl- „Die Felder sind zur Ernte weiß,
gemut!⸗ Gebt unserm Gott die Ehr'!
Das ist der Wachtel Rat: Für jede Garbe Gott sei Dank,
„Brennt noch so heiß der Sonne Glut, Die unter eurer Sichel sank!“
Nur fröhlich bei der That! 5. „Vergeßt nicht mein! Vergeßt
Ein fröhlich Singen spät und früh nicht mein!“
Versüßt des Tages Last und Müh'“ Das ist der Wachtel Bitt',
3. „Vertrau dem Herrn! Vertraudem „Und räumt mir auch ein Nestchen ein
Herrn!“ „Von eurem Ährenschnitt!
10 Das ist der Wachtel Ruf; Vergesset nicht des Armen heut,
„Der Herr behütet jährlich gern Wenn euch der gute Tag erfreut!“
Die Saaten, die er schuf, 6b. „Behüt euch Gott! Behüt euch Gott!⸗
Und ob es donnert, blitzt und kracht, Das ist der Wachtel Gruß.
Getrost, der Herr im Himmel wacht!“ „Es kommt die bittre Wintersnot,
i8 4. ‚Gott Lob und Preis! Gott Lob Darum ich scheiden muß;
und Preis!“ Der Herr bewahr' euch alle fromm,
Das ist der Wachtel Lehr; Bis übers Jahr ich wiederkomm!“
154. Im Ahrenfeld.
a. Wie glänzt so weit —
Scherer
1. Wie glänzt so weit und so wonnig die Welt
In den sonnigen Sommertagen!
Die Lerchen erheben sich jubelnd vom Feld,
Und im Korne die Wachteln schlagen.
2. Die Ähren wogen wie flüssiges Gold
Im sengenden Strahl der Sonne;
Libellen und Falter schaukeln sich hold
Und gaukeln darüber voll Wonne.
3. Es nicken am Rain die Blumen so schön,
Wie kleine duftige Fahnen,
Und zwischen den reifenden Saaten stehn
Der Mohn und die blauen Cyanen.
4. Ein Engel hat sie darunter gestreut,
Die hellen, leuchtenden Farben,
Auf daß mit ihnen zur Erntezeit
Der Schnitter bekränze die Garben.
5. Wir aber wollen uns frohgemut
Die duftenden Blumen pflücken
Und mit den bunten Kränzen den Hut
Und die blonden Haare uns schmücken.
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