Full text: [Unterstufe, [Schülerband]] (Unterstufe, [Schülerband])

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beständig unser Streben; dafür wollt ihr gier'gen Menschen ein 
paar Kirschen uns nicht geben? Alles, alles müßt ihr haben. 
Man möcht' über euch fast lachen; was wir naschen von den 
Bäumen, wird euch wohl nicht ärmer machen.“ 
Kinder: „Na, nur nicht zu hitzig, Herr Spatzl Wir er— 
lauben dir manchmal zu naschen von Kirschen und Trauben.“ 
125. Das Vogelnest. 
Franz fand im Garten in einer Hecke ein Vogelnest. Jubelnd 
lief er zum Vater, holte diesen in den Garten und zeigte ihm 
seinen Fund. „Sieh nur,“ rief der glückliche Knabe, „sieh nur 
das zarte, weiche Nestchen von Moos und Wolle und darin die 
drei niedlichen, rotgetüpfelten Eier! Ich möchte diese Eier nehmen 
und damit spielen. Darf ich wohl, Vater?“ — „Nein, lieber 
Franz,“ antwortete der Vater, „laß nur die Eier im Neste liegen, 
du erlebst dann noch mehr Freude.“ — Franz ließ sie liegen, 
ging aber am andern Morgen wieder hin und fand nun gar vier 
Eier. Er erzählte dies dem Vater wieder, und dieser sagte „Nun 
bleibe einmal vierzehn Tage von dem Nestchen weg, dann aber 
will ich selbst mit dir hingehen.“ — Das geschah, und wie sehr 
freute sich Franz, als er jetzt mit dem Vater wieder zu dem Nest— 
chen trat und statt der Eier vier kleine, nackte Vögelchen erblickte. 
Die sperrten die Schnäbel auf, als wollten sie Futter haben. 
Vater und Sohn traten jetzt auf die Seite. Da kam bald die 
Mutter der Vögelchen und hatte ein Würmchen im Schnabel, mit 
dem sie die Kinderchen fütterte. „Siehst du,“ sagte der Vater, 
„hättest du damals die Eier ausgenommen, so würdest du jetzt 
diese Freude nicht haben.“ — Täglich ging nun Franz zu seinem 
Neste, bis die Vögelchen größer wurden und endlich fortflogen. Im 
andern Jahre aber kamen die alten wieder und bauten ihr Nest 
in dieselbe Hecke. 
Nimmst du dem Vogel Nest und Ei, 
ist's mit Gesang und Obst vorbei. 
Laß doch in Ruhe, liebes Kind, 
die Tierchen, die so nützlich sind. 
126. Rãtsol. 
Was ist das? An hFarben reich 
ist es einer Blume gleich, 
einer Blume voller Duft, 
die sich wiegt in freier Lutft.
	        
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