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Auf der Hauptstraße erzählen die Sänger einander von den empfangenen
Gaben. Dann klingt's lustig weiter:
Mi ra ro,
de Summerdag isch do!
Heit iwwers Johr
simmer wirrer do!
Rode Wein unn Brezle nein,
heit wemmer luschtig sein,
luschtig wie die Vögelein!
Ri ra ro,
de Summerdag isch do!“
Der Abend erst macht dem fröhlichen Treiben ein Ende; die fleißigen
jetzt zwar etwas ermüdeten Sänger und Sammler bringen ihre Gaben
freudestrahlend nach Hause. Hier geht das Erzählen von neuem los; denn
Vater, Mutter und Geschwister müssen doch auch erfahren, was sie den
Tag über erlebt haben. Endlich schließt Sandmännchen die Augenfenster—
lein. Doch die Plappermäulchen sprechen noch im Traume:
„NRi ra ro,
de Summerdag isch do!“
Ludwig Zink.
260. Ein Sommertagslied, das nicht
gesungen wird.
Ri ra ro,
der Summerdag isch do!
Hinnerm Ofe sitzt e Kätzel,
's fallt uns Schnee uff unser Brezel:
ri ra ro,
der Summerdag isch do!
D'r Wind, der braust aus alle Ecke,
's frieren em die Händ' am Stecke,
's bitzlen uns die Ohre,
mer sinn schunn fascht verfrore:
ri ra ro,
der Summerdag isch do!
Karl August Woll.