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3. So gebt sie ruhig — doceh Argwohn stabl
durch Verräters Mund sieh zu dem Gemabl,
und plõtzlieh tritt Ludwig züũrnend nah
und fragt die Erschrockene: «Mas trägst cdu da?ꝰ
4. Herr, Blumen!» bebt's von den Lippen ihr.
deh will sie sehen, zeige sieé mirl» —
Wie des Grafen Hand das Körbehen enthüllt,
mit duftenden Rosen ists angefũüllt.
5. Da wird das zürnende Wort gelähmnt,
vor der edeln Herrin steht er beschämt,
Vergebung erfleht von ihr sein Blick,
Vergebung lachelt sie sanft zurũck.
6. Er geht, und es fliegt ihres Auges Strahl
fromm dankbar empor zu dem Himmelssaal;
dann hat sie zum Thal sich herabgewandt
und die Armen gespeist mit milder Hand.
1.
V. Xuigiitl
110. August.
Heiß brennt der Mittag, glühend wirft die Sonne senkrechte
Strahlen auf die Selder hin. Leer sind die Straßen, Wandersleut
und Suhrleut sind eingekehrt. In kühler Wirtshausstube da sitzen
sie beim Mittagsbrot und plaudern, indes die Gäule schlafen auf
dem Hof. Die Rinder auf dem Selde ruh'n im Grase und wieder—
käun behaglich vor sich hin, und dichtgedrängt zusammen stehn
die Schafe und strecken matt den Kopf zur Erde nieder, eins in
des andern Schalten. Mücken summen, und Käfer schwirren