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3. Der Hofhund. 
s ist kein angenehmes Leben, welches unser Tiras führt. Bei Tage 
er an der Kette liegen und alle Leute beobachten, welche den 
Hof betreten. Gewöhnlich drückt er dabei den Kopf auf die ausgestreckten 
Vorderpfoten und tut, als wenn er schliefe. Wenn wir Kinder oder 
jemand Bekanntes an ihm vorübergehen und ihm nicht gerade zurufen, 
dann regt er sich nicht. Auch unsere Hühner, Enten und Gänse sind ihm 
bekannt und dürfen ganz in seine Nähe kommen. Naht sich ihm aber ein 
Unbekannter oder gar ein Bettler mit zerrissenen Kleidern, dann tobt er 
und zerrt an seiner Kette, daß die Leute erschrecken und so weit, als sie 
können, um ihn herum gehen. Er hört erst auf zu lärmen, wenn ihm 
jemand von uns zuruft, oder der Fremde sich entfernt hat. Noch wichtiger 
aber ist sein Dienst bei Nacht. Wenn er von der Kette losgebunden ist 
und alles schläft, dann läuft er ohne Ruhe im Hofe umher und gibt acht, 
ob sich nichts Verdächtiges dem Hofe nähert. Hört er ein Geräusch, so 
fängt er an zu toben und zu lärmen, daß man es im ganzen Hause hört. 
Erst wenn jemand aufgestanden oder alles wieder ruhig geworden ist, 
schweigt er auch. Ich wollte es keinem Dieb geraten haben, das Tor zu 
öffnen oder über die Mauer zu steigen, ich glaube, das wütende Tier 
würde ihn zerreißen. Wir sind darum alle dem wachsamen und treuen 
Tiras recht gut, streicheln ihn und bringen ihm rechtzeitig sein Futter, 
entweder Milch mit Brot oder die Reste von unserer Mahlzeit. Er freut 
sich immer, wenn wir ihm etwas bringen, wedelt mit dem Schwanze, leckt 
uns Gesicht und Hände und hüpft an uns in die Höhe. Es ist, als ob 
er sagen wollte: „Habt Dank, liebe Kinder, für die Freundschaft, welche 
ihr mir erweist!“ Wenn man sieht, wie Tiras mit den Kindern spielt, 
dann glaubt man gar nicht, daß er so böse werden könnte. P. Müller. 
4. Pferd und Füllen. 
pringe nur, Füllen, mein fröhliches Kind, 
her und hin, hurtig wie der Wind! 
Bist noch ein Weilchen frank und frei, 
wirst du erst groß, dann ist's vorbei, 
hast dann Müh' und Arbeit genug, 
trägst den Reiter, ziehest den Pflug. — 
Das Füllen sprang mit frohem Sinn 
so hurtig neben der Mutter hin 
und durfte spielen und scherzen bloß; 
so wurd' es gar schön und stark und groß. 
Dann hab' ich's gesehen nach drei Jahren, 
Da konnt' es den größten Wagen fahren. 
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Wilhelm Hey. 
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