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tem Krähen zum Kampfe auf. Erblickt er den Feind, so
rückt er ihm kühn entgegen und nun beginnt ein heftiger
Kampf. Beide richten die Halsfedern hoch auf, so daß die⸗
selben gleichsam einen Schild bilden, und nun springen die
wütenden Hähne mit aller Macht gegen einander. Sind Flü—
gel und Füße im Kampfe ermüdet, so gebrauchen sie die
Schnäbel und hacken so gewaltig auf einander los, daß die
Köpfe bald von Blut triefen. Man muß bisweilen solche
wütend kämpfende Hähne von einander reißen, damit sie sich
die Augen nicht aushacken.
Die Henne ist kleiner und weniger schön als der Hahn.
Sie hat einen kleineren Kamm und nicht gebogenen Schwanz,
auch sind die Bartläppchen, welche den Hals des Hahnes
zieren, viel kleiner. Die Henne kräht nicht, sondern piept.
Nur wenn sie ein Ei gelegt hat, gackert sie laut. Will die
Henne brüten, so gluckt sie, weshalb sie alsdann auch Glucke
Bruthenne) genannt wird. Die jungen Küchlein sind gar
niedliche Tierchen. Sie laufen alsbald mit der Mutter um—
her, welche zärtlich für sie sorgt. Sie ruft ihre Kinder zu⸗
sammen, wenn sie sich zerstreuen wollen, scharrt ihnen den
Mist und die Erde auf, damit sie Würmchen finden und
zerhackt ihnen die größeren Brocken der Speise, welche sie
etwa findet. Läßt sich ein Raubvogel sehen, oder droht eine
andere Gefahr, so flüchtet die Glucke mit den Küchlein nach
dem Stalle und deckt dieselben mit ihren Flügeln sorgsam
zu. Die Küchlein sind mit zartem Flaum bedeckt und be—
kommen erst nach mehreren Wochen eigentliche Federn.
Die Farbe der Hühner ist sehr verschieden. Es giebt
ganz weiße und ganz schwarze. Am häufigsten jedoch sieht
an bunte Hühner. Manche tragen auch Federbüsche auf
dem Kopfe.
15. Der Pfuu.
In dem fernen Lamde Ostindien lebt der Pfau vild in
den iα. Von dort hat man ihn sehon vor sehr
langer Zeit naeh Europo, gebracht. Er ist einer der
und deο rÊ or oft ↄ2um Vergnigen
auf den — gehalten. Sein langer, biegsamer Nals ist