Full text: Lesebuch für Mittel-Klassen in katholischen Elementar-Schulen

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ist gern auch mit wenig zufrieden; 
denn ihm ist ein Kleinod be— 
schieden, 
ein fröhlicher Mut. 
Wer froh ist gut, 
dem leuchten aus 
himmlischer 
Ferne 
die Sonne, der Mond und die 
Sterne 
viel fröhlichen Mut! 
Wer froh ist und gut, 
der schaffet und wirket so gerne, 
und strebet, daß vieles er lerne 
mit fröhlichem Mut. 
Wer froh ist und gut, 
o! dem ist das Höchste geblie— 
ben; 
denn Gott und die Menschen 
recht lieben 
macht fröhlichen Mut! 
68. Vom Bäumlein, das andere Blätter 
hat gewollt. 
Es ist ein Bäumlein gestanden im Wald, in gutem und 
schlechtem Wetter; das hat von unten bis oben nur Nadeln 
gehabt statt Blätter; die Nadeln, die haben gestochen, das 
Bäumlein, das hat gesprochen: 
„Alle meine Kameraden haben schöne Blätter an, und ich 
habe nur Nadeln, niemand rührt mich an; dürft' ich wün— 
schen, wie ich wollt', wünscht' ich mir Blätter von lauter 
Gold“. 
Wie 's Nacht ist, schläft das Bäumlein ein, und früh 
ist's wieder aufgewacht; da hatt' es goldene Blätter fein, 
das war eine Pracht! Das Bäumlein spricht: „Nun bin ich 
stolz; goldene Blätter hat kein Baum im Holz“. 
Aber wie es Abend ward, ging der Räuber durch den 
Wald, mit großem Sack und langem Bart, der sieht die 
gold'nen Blätter bald; er steckt sie ein, geht eilends fort und 
läßt das leere Bäumlein dort. 
Das Bäumlein spricht mit Grämen: „Die goldnen 
Blättlein dauern mich; ich muß mich vor den andern schä— 
men, sie tragen so schönes Laub an sich; dürft' ich mir 
wünschen noch etwas, so wünscht' ich mir Blätter von hellem 
Glas“ 
Da schlief das Bäumlein wieder ein, und früh ist's 
wieder aufgewacht; da hatt' es gläserne Blätter fein, das 
war eine Pracht! Das Bäumlein spricht: „Nun bin ich 
froh; kein Baum im Walde glitzert so“. 
Da kam ein großer Wirbelwind mit einem argen
	        
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