ist ihm ein ssteinern Haus durch den Magen gewischt. 35. Es ist nichts
so fein gesponnen, es kommt endlich an die Sonnen. ~ 36. Trink und
iss ! Deines Gottes nicht vergiss! 37. Mir graut vor dem Gedanken.
38. Mich dürstet! 39. Mun wird uns weh und bange.
18. Hermann, Deutschlands Befreier.
Um das Jahr 9 nach Chr. Geb. waren die Römer vom Rhein her
in unserm Vaterlande schon bis an die Weser vorgedrungen, und der
römische Statthalter®Varus wollte unsere freien Vorfahren zwingen,
lateinisch zu sprechen und die römischen Götter anzubeten. Auch ließ er
sie oft, wenn sie sich vergingen, mit Ruthen peitschen. Das alles wollte
den Deulsschen gar nicht gefallen. Ein junger Fürst der Cherustker,
d. h. der Härzer, Hermann mit Namen, der in Rom erzogen war,
sandte daher im Jahre 9 nach Chr. Geb. zu Varus und ließ ihm sa-
gen : „Komm nach der Elbe, da giebt's Streit. Mache dort Frieden !‘
Sogleich nahm Varus die drei besten römischen Legionen und zog durch
den ' finstern Teutoburger Wald. „Da giebts wieder etwas zu erobern !“
dachte er. Cs ging ihm aber sehr schlimm. Jn jenem Walde standen
die Cherusker schon auf den Bergen, warteten auf die Römer und
warfen große Felsblöcke und Bäume und einen Regen von Pfeilen auf
sie herab. Die armen Römer mussten sich auf sumpfigen Wegen zu-
rückziehen, und die Deulschen jagten, immer schießend und werfend,
hinter ihnen her drei Tage lang. Da waren die meisten Römer kr-
schlagen, und Varus erstach sich in der Verzweiflung selbste. Nur we-
nige Römer sahen Rom wieder und brachten die schreckliche Botschaft mit.
Die ganze Stadt erbebte. Kaiser Augustus war ganz verzweifelt darüber
und rannte öfters mit dem Kopfe gegen die Wand und schrie wie ein
Rasender: „Varus, Varus, gieb mir meine Legionen wieder !‘“’ Er fürch-
tete, die Sieger würden nun gleich auf Rom losgehen. Die waren
aber schon zufrieden, dass sie die Römer aus ihrem Lande gejagt hatten
und blieben ruhig zu Haufe.
Diesem großen Siege verdankt Deutschland seine Freiheit imd wir,
dass wir Deutsche sind, und dass noch deutsch auf Der Erde gesprochen
wird. Chret daher das Andenken an Hermann, den tapfern Befreier
Deutschlands ! Kappe.
19. Das Grab im Busento.
Nächtlieh am Busento lispeln bei Oosenza dumpfe Lieder:
Aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es
wieder.
Und den Fluss hinauf, hinunter ziehn die Schatten tapf’rer Gothen,
Die den Alarieh beweinen. ihres Volkes besten Todten.
Allzufrüh und fern der Heimat mussten sie ihn luer begraben,
Während noch die Jugendlocken seine Schultern blond umcahen.