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XII.
Mensch und Gott.
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267. Gottes Lob in WVald und Pold.
Was rauschen doch die Bàume im Malde so?
Sie loben Gott den Herren; drum rauschen sie alle so frob.
Was blühen doch die Blumen so lieblich in dem Thal?
Sie danken ihrem Schöpfer; drum blühen sie alle zumal.
Was springen doch die Bächlein so lustig hier vorbei?
die preisen Gott im Himmel; drum springen sie alle so frei.
Was singen doch die Vöglein so fröblich in dem Wald?
Sie rü hmmen Gott den Herren; drum singen sie, dals es schallt.
Und wenn die Baum' und Blumen, die Bäch' und Vögelein
den lieben Gott so preisen, wie sollte ich stille da sein?
Nein, Herr, ieb will dich loben mit frohem Sang und Rlang,
will singen dir und springen voll Freud' mein Leben lang.
G. Ch. Dieffenbach.
268. Gesundheit ist ein großer Schatz.
Kunz ging einmal über Land und kam matt und verdrossen bei
einem Wirtshause an, wo er sich einen Krug Bier und ein Stück
schwarzes Brot geben ließ. Er war unzufrieden, daß er seine Reise
zu Fuß machen mußte und nichts Besseres bezahlen konnte.
Kurz darauf kam ein schöner Wagen gerollt, in dem ein reicher
Mann saß, der sich ein Stück kalten Braten und eine Flasche Wein
reichen ließ und es in seinem Wagen verzehrte.
Kunz sah ihm verdrießlich zu und dachte: „Wer es doch auch so
gut hätte!
Der Reiche merkte es und sagte zu ihm: „Hättest du wohl Lust,
mit mir zu tauschen?“
„Das versteht sich,“ antwortete Kunz, ohne sich lange zu bedenken;
„steige der Herr heraus und gebe mir alles, was er hat; ich will ihm
auch alles geben, was ich habe.“
Sogleich befahl der Reiche seinen Bedienten, daß sie ihn aus dem
Wagen heben sollten. Gott, welcher Anblick! Seine Füße waren ge—
lähmt; er konnte nicht stehen, sondern mußte sich von seinen Bedienten
Kieffer, Zweites Lesebuch 1
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