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vorũber nach unserm Lager flog, sprang von der meinigen
auf diese hinüber und kam, zwar unverrichteter Sache, jedoch
wohlbehalten bei den lieben Unsrigen wieder an.
II
So leicht und fertig ich im Springen war, so war es
aueh mein Pferd. Weder Gräben noch Züune hielten mich
jemals ab, überall den geradesten Weg zu reiten. DVinst setzte
ich darauf hinter einem Hasen her, der querfeldein über die
Heerstrabe lief. Dine Kutsche mit zwei schönen Damen
fuhr diesen Weg gerade zwischen mir und dem Hasen vor-
bei. Mein Gaul setzte so schnell und ohne Anstoß mitten
dureh die Kutsche hindureh, wovon die Penster aufgezogen
waren, daß ich kaum Zeit hatte, meinen Hut abzuziehen und
die Damen wegen dieser Preibeit untertänigst um Verzeihung
zu bitten.
Ich ritt weiter, bis Nacht und Dunkelheit mich über-
fielen. Nirgends war ein Dork zu hören, noech zu sehen.
Das ganze Land lag unter Schnee, und ich wubte weder
Weg noch Steg.
Des Reitens müde, stieg ich endlich ab und band mein
Pferd an eine Art von spitzem Baumstaken, der über den
Schnee hervorragte. Zur Sicherheit nabim ich meine Pistolen
unter den Arm, legte mich nicht weit davon in den Schnee
nieder und tat ein so gesundes Schläfchen, daß mir die
Augen nicht eher wieder aufgingen, als bis es hellichter
DPag war. Wie grob aber var mein PErstaunen, als ich fand,
daß ich mitten in einem Dorfe auf dem Rirchhof lagl! Mein
Pferd war anfänglich nicht zu sehen; doch hörte ich's bald
darauf irgendwo über mir wiehern. Als ich nun emporsah,
so wurde ich gewahr, daß es an den Wetterhahn des Rirch-
turms gebunden war und von da herunterhing. Nun wubte
ieh sogleich, wie ieh dran war. Das Dorf war nämlich dio
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