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und an seinem Leibe schlotterte. Ja, was noch schlimmer war, er schwand
jetzt am Rücken, während er vorn den Bauch behielt. Da gab's denn für
den armen Schneider fort und fort Arbeit. Immer mußte er wieder nach⸗
helfen und auftrennen und davon nehmen, bis daß es recht war.
D
5. Endlich, nach drei Wochen, bekam er Ruhe; denn der Mond legte
sich jetzt schlafen und ließ sich mehrere Tage nicht mehr sehen. Unser
Schneider aber verließ den Mond und setzte seine Wanderung fort. Ob
er aber zuletzt in den Himmel gekommen, das weiß man nicht.
Aurbacher.*
121. Der Graue.
. Hans Gimpel sah ein närrisch Ding,
das bald vor ihm, bald hinten ging:
s war wie ein Mensch, nur dunkelgrau
und glich dem Gimpel ganz genau.
2. VWenn Hans an einem Hause stand,
sah er den Grauen an der Wand,
uncd ging er auf der Strabe hin,
verließ auch nie der Graue ihn.
3. Hans ärgert sich, er sieht mit Zorn
den Grauen neben, hinten, vorn.
Am meisten hat ihn ausgebracht,
daß er ihm alles nachgemacht.
4. Venn Hans den Arm, den Fub bewegt,
der Graue auch die Glieder regt.
Venn Hans nun plötzlich stille steht,
der Graue auch nicht weiter geht.
5. Das macht den Knaben ärgerlich.
„Vas?“ ruft er, Bube, willst du mich
denn necken, wo ich geh' und steh'?
Wart, Kerl, dir tu' ich tüchtig wehl“