Full text: Lesebuch für die Unterklassen der bayerischen Volksschulen

956 189. Die Zugvögel. 
mit seinen Brüdern Jahr für Jahr. Ein Nest von 
Reisern, Torf und Rohr erbaut er sich auf unsern 
Scheunen; mit rotem Schnabel, langen Beinen geht er 
einher durch Sumpf und Moor. Sein Kleid sieht weiß 
und dunkel aus; er kann nicht singen und plappern, 
sein Ton ist nur ein lautes Klappern und Frösche sind 
sein liebster Schmaus. Ihm droht nicht Schlinge noch 
Geschoß; er ist dem Landmann lieb und teuer. Ganz 
sorglos legt er seine Eier und zieht dann seine Jungen 
groß. Verschwindet nun der Sonnenblick, verstummen 
unsers Waldes Lieder, dann sucht er wärm're Länder 
wieder und läßt das leere Nest zurück. 
139. Die Zugvögel. 
Schwalbe und Hänfling, Nachtigall und Gras— 
mücke, Stieglitz und Rotkehlchen, Bachstelze und Wachtel, 
Finken und Ler— 
chen, alle die lieb⸗ 
lichen Sänger 
ziehen fort im 
Herbst. Sie kön— 
nen im kalten 
Winter bei uns 
kein Futter finden und ihr Federkleid ist zu leicht; sie 
würden erfrieren. Niemand zeigt ihnen den Weg, sie 
wissen ihn selbst zu finden. Und sie vergessen das 
Vaterland nicht, wo sie geboren wurden. Wenn die 
Frühlingssonne ihre milden Strahlen herabsendet, dann 
kommen die geflügelten Gäste wieder zu uns und schmausen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.