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Pestland von Asien und Europa herweht. Der West-
wind ist feucht und bringt Regen; denn er weht über
das atlantische Weltmeer und beladet sieh mit den
Dũnsten, welche aus dieser ungeheuren Wasserfläche
beständig in die Höhe steigen. Der Nordwind ist
Kalt; denn er blässt vom Bismeer her, und dort ist die
Lauft mehr als frisch. Der düdwind endlich ist warm
und trocknet aus, weil er aus dem heissen Afrika zu
uns kommt.
200. Zu Ostern.
Ist denn der liebe Heiland tot,
und ist er gar begraben?
O hört's, wir dürfen keine Not
um seinetwillen haben.
Heut' ist das liebe Osterfest,
wo lebend er das Grab verläßt.
Sterb' ich nun auch, wer weiß wie bald
und nimmt der Tod mein Leben;
mein Heiland hat noch mehr Gewalt,
der wird mir's wiedergeben,
der weckt mich aus der Grabesnacht
und führt mich in des Himmels Pracht.
201. Osterzeit.
O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Osterzeit!
Welt lag in Banden; Christ ist erstanden. Freue, freue dich,
o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Osterzeit!
Tod ist bezwungen, Leben errungen. Freue, freue dich,
o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige; gnadenbringende Osterzeit!
Kraft ist gegeben; laßt uns ihm leben. Freue, freue dich,
o Christenheit!