sie mit Luft auf; dann wird sein Körper leichter. VWill er aber
auf den Grund des Wassers hinabfahren, so zieht er die Blase
zusammen und leert sie aus. Die Menschen können nur kurze
Zeit im Wasser untertauchen, dann müssen sie wieder Luft
schöpfen, sonst ersticken sie. Das brauchen die Karpfen und
alle andern Pische nicht. Sie haben hinten am Kopfe zu beiden
sseiton eineé Offnunge Hornige Deckel, bei dem Karpfen mit
gtrahlen verziert, legen darauf. Unter diesen Deckeln in den
Offnungen befinden sieh die Kiemen. Das sind dunkelrote
Fleischfransen, an welchen das Wasser vorbeiströmt, vorn zum
Maule hinein und an den Seiten zu den Riemenlöchern wieder
heraus. Luft braucht der Biseh mit seinem Maule nicht einzuatmen.
Doer Karpfen ist npicht mit Haaren bekleidet wie die vier-
füssigen Tiere und nicht mit Pedern wie die Vögel, sondern
mit Schuppen. Diese sind hornig und mit Adern geziert. Dieses
Schuppenhemd sieht gewöhnlich auf dem Rücken blaugrün, am
Bauche weissgelb und an den Seiten bräaunlichgelb aus An den
Seiten ziehen sich schwarze Punkte in einer Linie hin. Schwan-—
und Rũückenflossen sind grau, Brust. und Bauchflössen braun.
An seinem bkleinen Kopfè hat der Karpfen dicke, bewegliche
Lippen, mit denen er beim hressen schmatzt, und grolse Sugen
mit schwarzen Sternen und gebblichen Kreisen darum. Alle
Fische fühlen sich kalt an, denn ihr Blut ist kalt. Es sieht rot
aus, das Heisch aber weiss, und statt der festen Knochen haben
die Pische spitzige Graten.
Weil dérx RKarpfen ein wohlschmeckendes Neisch hat, so
pflegt man ihn in besondern Karpfenteichen. Er näbhrt sich
von VWũürmern und allerband kleinen Wassertierchen, auch frisst
er Aas und Modererde. Die Karpfen des Pischteiches werden
aber aueh besonders gefüttert und förmlich gemästet. Der Leich—
wärter Hutet ein Glöckchen; da kommen sie berbei und er—
schnappen Bobnen, Erbsen, Kartoffeln, Brot, Schaf und Kub—
dũunger. Im Vinter brauchen sie keine Nahrung; da halten sie
im warmen Schlamme ihren Winterschlaf. Man fangt sie in
Netzen und Rutenkörben oder Reusen, worin eine Lockspeise
hängt. Der Karpfen legt viele Tausend kleine Eierchen, velehe
die Sonne ausbrütet. Der woblbekannte Rogen besteht eben
aus lautèêr Vischeiern. Glückt es einem schlauen Karpfen, den
Nachstellungen seiner Leinde zu entgeben, so kann er wobl
200 Jahr alt verden. Solchen alten Knaben siebt man's bald
an; denn ihr Rücken ist mit Wasserfäden bewachsen und sieht
wie bemoost aus. Seurig
173. Die Forelle.
1. In der hellen Felsenquelle Sucht, gelockt von lichten Scheinen,
Schwimmwt die muntere Porelle, Nach den weilsen Rieselsteinen,
Und im vilden Ubermut Die das seichte Bächlein kaum
Guckt sie aus der kühlen Hlut, Dberspritzt mit Staub von Schaum.
138