3. Der Frͤhling.
„Kuckuck, Kuckuck“, tönt es laut aus dem Wald
„Der Frühling ist da, der Frühling ist da!“ antwortet
es von allen Seiten, von Wald
und Wiese, von Berg und Tal.
Lustig rauschen die Bächlein
dahin und wälzen den letzten Schnee
mit sich fort, den die liebe Früh—
lingssonne eben geschmolzen hat.
Ein sanfter, grüner Teppich
überzieht die Wiesen, und die
Bäume bedecken sich mit zarten
Blättern und schneeweißen Blüten.
Überall beeilen sich die Blumen, der dunklen Erde zu
entwischen und ihre schönen, farbigen Kleidchen in
der Sonne zu entfalten. Am ersten ist das Schnee—
glöckchen erwacht. Wie es sein
Name schon sagt, wartet es, nicht,
bis der Schnee verschwunden ist,
und oft sieht man, wie die zarten,
grünen und weißen Spitzen) schon
unter der dichten Winterdecke)
hervorschauen
Kaum aber hat es den blauen Himmel und die
schöne Sonne erblickt, so ruft es laut: „Kommt,
Schwesterlein; zieht eure Festkleider an, der Winter
ist vorbei!“
Und Veilchen, Schlüsselblumen, Maiglöckchen, Ver—
gißmeinnicht sind dem Rufe gefolgt. Auch die Vöglein
freuen sich, daß die liebe Sonne wieder scheint. Amsel,
Drossel, Fink und Star, alle preisen in vollen Tönen