146. Napoleon und das Saarland.
Infolge des Eriedenssehlusses zu Lunéville am 16. Be—
bruar 1801 verblieb das linke RBheinufer bei Prankreioh
Nachdem Napoleon Bonaparte fünf Jahre die Konsuls
würde bekleidet hatte, liess er sieh nach einer Volksab
stimmung 1804 zum erblichen Kaiser der Branzosen ausrufen
Wie Napoleon als Konsul, so führte er aueh als Kaiser
die Regierung mit kraft voller Hand.
Fragen wir uns; Was hat er im Saarlancle in volks-
wirtschaftlicher Hinsieht getan?
Landwirtschaft und Industrie nahmen unter seiner
Regierung einen erfreulichen Aufschwung. Die Viehzueht
hob sieh behr. Die Zabl der Arbeiter in den industriellen
Werken wurde vermehrt. Die alten Glashütten nahmen
den Betrieb wieder auf, und auf der Penne und in Sul⸗
bach erstanden neue Anlagen. Bei Saarbrüoken wurcde ein
Sensenwerk erbaut. Die Saline in Rilehingen lieferte reiehlieh
Koch- und Viebsalz.
Napoleons Regierung hielt auoh die Gründung einer
Bergscehule im Saarlande zur Heranbildung teehniseber
Grubenbeamten für notwendig. Deshalb wurden im Jahre
1808 Anordnungen zur Erriehtung einer Ecele pratique
des mines GBergschule) in Geislautern getroffen. In dieser
Sehlule solltẽ hauptsaehlieh Unterrieht im Steinkoblenbergbau
ud im Eisenbüttenbetrieb abgebalten werden. Mit der Er-
riohtung des Schulgebaudes wurde im Jdahre 1809 begonnen.
Die Bestimmungen über die Verwaltung der damaligen
Knappsohaftskasse » und ihre Leistungen waren bereits
duron das am 21. Bebruar 1801 vereinbarte Statut fest-
gesetzt worden. Zu dieser Knappsohaftskasse, aus der sieh
der heutige Saarbrũüeker Knappsbhaftsverein entwiekelt hat,
leistete aueh die Grubenverwaltung Beiträge.
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