W 31
50. Der gute Hirte.
1. Du lieber Heiland Jesus Christ,
weil du ein guter Hirte bist
und merkst so treu auf deine Herde,
daß keins davon verloren werde,
2. So will auch ich dein Schäflein sein,
will fröhlich folgen dir allein,
will stets auf deine Stimme hören,
will nie mich wieder rückmwärts kehren! —
3. Christ ist mein Helfer und mein Hirt,
der treulich für mich sorgen wird
und mich behüten, führen, weiden,
in Ewigkeit nicht von mir scheiden.
Wilhelm Hey. Günfzig Fabeln)
— S
51. Des Kindes Vorsatz.
Wie der kleine Iqusknabe will ich fromm auf Erden sein.
Daß er seine Freude habe, soll sich ihm mein Leben weihn.
Wie an Alter, so an Tugend will ich wachsen immerfort.
Dann erfreuet meine Jugend Gott und Menschen hier und dort.
Johann Friedrich Möller. 20
52. Martin Luther an seinen kleinen Sohn Hans.
Mein herzliebes Söhnchen, ich sehe gern, daß Du wohl lernst und
fleißig betest. Tu also, mein Söhnchen, und fahre fort! Wenn ich
heimkomme, will ich Dir einen schönen Jahrmarkt mitbringen.
Ich weiß einen hübschen, lustigen Garten, da gehen viel Kinder 256
innen, haben güldene Röcklein an und lesen schöne Apfel unter den
Bäumen und Birnen, Kirschen und Pflaumen, singen, springen und
sind fröhlich, haben auch schöne, kleine Pferdlein mit güldenen Zäumen
und silbernen Sätteln. Da fragte ich den Mann, des der Garten ist,
wes die Kinder wären. Da sprach er: „Es sind die Kinder, die gern 80
beten, lernen und fromm sind.“ Da sprach ich: „Lieber Mann, ich
habe auch einen Sohn, heißt Hänschen Luther, könnte er nicht auch in
10
15