Full text: [Teil 2 = [2. - 4. Schuljahr], [Schülerband]] (Teil 2 = [2. - 4. Schuljahr], [Schülerband])

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du wirst auch Wort halten.“ So betete Christian in seiner kind- 
lichen Einfalt und ging dann in die Schule. 
Als er nach Hause kam, erblickte er auf dem Tische ein 
grosses Laib Brot, eine Schüssel voll Mehl und ein Körbchen voll 
Eier. „Nun, Gott sei Dank!“ rief er freudig, „Gott hat mein 
Gebet erhört. Mutter, hat ein Engelein dieses alles zum PFenster 
hereingebracht?“ — „Nein,“ sagte die Mutter, „aber Gott hat dein 
Gfebet dennoch erhört. Als du am Altare beteétest, kniete die 
Frau Amtmannin in ihrem vergitterten Kirchenstuhle. Du Konntest 
sie nicht sehen, aber sie hat dich gesehen und dein Gebet gehört. 
Deshalb hat sis uns dieses alles geschiekt. Sie war der Engel, 
durch den uns Gott geholfen hat. Nun, Rinder, so danket denn 
alle Gott, seid fröhlich und vergesset in eurem Leben nicht den 
schönen Spruch: 
Vertrau auf Gott und lass ihn walten, 
er wird dieb wunderbar erhalten—“ 
259. Dor Mann im Mondo. 
Vor alten Zeiten ging ein Mann am lieben Sonntagmorgen 
in den Wald, hieb sich Holz ab, eine grosse, mächtige Wello, 
dand sie, stecktoe einen Stock hinein, hockte die Welle auf und 
trug sie nach Hause zu. Da begegnete ihm upnterwegs ein hüb- 
scher Mann in Sonntagskleidern, der wollte wohl in die Rirche 
gehen, blieb stehen und redete den Weéllenträger an und sagte: 
„Weisst du nicht, dass auf Erden Sonntag ist, an welchem Tage 
der liebe Gott ruhte, als er die Welt und alle Tiere und die Men- 
schen geschaffen hatte? Weéisst du nicht, dass du den Feiertag hei- 
ligen sollstꝰ“ 
Der Fragende war aber der liebe Gott selber. Jener Holz- 
hauer aber war ganz verstockt und antwortete: „Sonntag auf Erden 
oder Montag im Himmel, was geht das mich an, und was geht es 
dich an?“ — „So sollst du deine Reisigwelle tragen ewiglich!“ 
sprach der liebe Gott, „und weil dir der Sonntag auf Erden so 
gar unwert ist, so sollst du fortan ewigen Montag haben und sollst 
im Monde stehen, ein Warnungsbild für die, welche den Sonntag mit 
Arbeéit schanden.“ 
Von der Zeit an stebt im Monde immer noch der Mann mit 
dem Holzbündel und wird auch wohbl so stehen bleiben bis in alle 
Pwigkeit.
	        
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