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Die Luft. Regen. Gewitter.
65. Lufterscheinungen.
Am Himmel ziehen Wolken von verschiedener Form und Farbe
dahin. Bald ist ihr Zug ein langsamer, bald ein schneller, je nachdem
?eben der Wind weht. Jetzt mehrt sich ihre Zahl. Der Himmel wird
nach und nach ganz von ihnen bedeckt, so daß er zuletzt nur noch wie
ein graues Wolkenmeer aussieht. Jetzt fallen Regentropfen, zuerst
einzeln, dann immer zahlreicher und dichter hernieder, und endlich
—V
hört der Regen wieder auf. Die Wolken verziehen sich, und die Sonne
zlänzt mit neuer Klarheit vom Himmel hernieder. — Wie mag doch
der Regen entstehen?
Von der Erde, den Gewässern, den Pflanzen, den Menschen und
Tieren steigen fortwährend Dünste in die Höhe, die aber gewöhnlich
unsichtbar sind. Ihr könnt diese Dünste jedoch sehen, wenn ihr in der
Kälte ausatmet. Kommen die in solcher Weise aufsteigenden Dünste
in kältere Luft, so verdichten sie sich und werden ebenfalls entweder
als Nebel oder als Wolken sichtbar. Wenn die Dünste in den Wolken
zusammenfließen, und zwar ungefähr so, wie dies auch geschieht, wenn
ihr an eine Fensterscheibe haucht, so bilden sie Tropfen. Diese fallen
vermöge ihrer Schwere auf die Erde nieder und heißen Regen.
Gefrieren die Dünste, so nehmen sie eine sternförmige Gestalt an
und fallen als Schnee herunter. Aus Gewitterwolken fallen nicht
selten kleinere oder größere Eisstücke von unregelmäßiger Form oft
in bedeutender Menge, auf den Erdboden. Dies ist der Hagel. Es
zibt Hagelkörner, die ein Taubenei an Größe übertreffen.
Die aufsteigenden Dünste können sich aber auch sogleich wieder
verdichten, ehe sie in die Höhe gelangen. Sie setzen sich alsdann in
Gestalt von Tropfen an die Pflanzen an und heißen Tau. Gefriert
der Tau, so heißt er Reif. Dünste, Nebel, Wolken, Regen u. s. w.
nennt man wässerige Lufterscheinungen.
bb. Bitte um Regen.
. Regen, Reégen,
Aimmelssegen!
Bring uns Kühle, löseh den Staub
and erquiekke Halm und ILAub!