122. Der Schmieb.
allen Hülsen und Staub gereinigt, in Säcke gemessen und auf den
Kornboden oder den Speicher gebracht. Von da wandern sie in
die Mühle oder auf den Kornmarkt. Die besten aber werden
zur Saat bestimmt. Das Dreschen ist eine eben so schwere Arbeit
wie das Mähen. Die Drescher pflegen daher den Rock auszuziehen.
Am Eingange der Tenne steht gewöhnlich noch ein Brett aufrecht,
damit nicht zu viele Körner auf den Hof fliegen. Aber es springt
doch noch manches heraus, und darum finden die Hühner, die Tauben
und die Gäste aus Feld und Wald hier einen wohlgedeckten Tisch.
122.* Der Schmied.
1. Was ist das für ein schwarzer Mann,
der dort den Hammer schwingt
und hämmert, was er hämmern lann,
daß weithin es erklingt? —
Das ist der Schmied mit kräft'ger Faust,
der schmiedet frisch, der Blasbalg saust;
das schnaubt und glüht,
das pocht und sprüht,
daß fast es einem graust.
2. Da kommt des Wegs ein Reitersmann
und springt von seinem Gaul:
„Herr Schmied, nun schmied er, was er kann,
und sei er ja nicht faul!
Ein neues Eisen schmied' er mir
schnell für mein liebes Rößlein hier!l —
Und du, Gesell,
nun ziehe schnell
den Balg, das rat' ich dir!
3. „Das soll geschehn!“ — spricht drauf der Schmied
und streicht sich seinen Bart;
flugs der Gesell den Blasbalg zieht
nach allerbester Art.
Hei! wie das bläst und wie das saust,
der Amboß klingt, das Feuer braust;
das schnaubt und glüht,
das pocht und sprüht,
daß fast. es einem graust.