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3. Für die Vertiefungs- und Bergleichsstufe sind manche
Stoffe vorhanden, namentlich Gedichte, die den Inhalt des Schüler¬
buchs zweckmäßig bereichern. Gestattet es der Umfang, so sollten
sie nicht abgewiesen werden.
4. Könnte das Schülerbuch für kleinere Gebiete hergestellt
werden, so würde es durch Ausnahme heimatlicher Quellenstücke,
Gedichte u. s. w. einen heimatlichen Charakter erhalten. Das wäre
das Ideal. Doch wird davon Wohl noch abgesehen werden
müssen. Dennoch sollen auch im Schülerbuche die heimischen Be¬
ziehungen nicht fehlen. Der Schüler soll gewohnt werden, alle
historischen Dinge mit seiner Umgebung selbsttätig in Beziehung zu
setzen,. Das geschieht am zweckmäßigsten auf der Auwendungsstufe.
Die Übungen und Aufgaben, die der Unterricht dort geboten hat,
sollen z. T. mit in das Schülerbuch übergehen, namentlich diejenigen
Aufgaben, die den Schüler nötigen, das Erarbeitete auf die Hei¬
mat anzuwenden. Daß daneben auch Aufgaben allgemeiner Art
nicht fehlen dürfen, liegt auf der Hand.
Das Schülerbuch ergibt sich daraus für den Geschichtsunter¬
richt als eine zwingende Notwendigkeit. Es muß, soll es voll
als Hilfsmittel in den Dienst der Unterrichtsarbeit treten, folgenden
Inhalt haben:
1) Die erarbeiteten kulturhistorischen Allgemeinbilder.
2) Die ihnen entsprechenden abstrahierenden Zusammenfassungen
der Stoffe konkreten Geschehenes.
3) Etwaige Systeme.
4) Quellenstücke und für die Geschichte gleichwertige Gedichte,
die bei der Darbietung oder bei der Vertiefung und dem
Vergleich zur Klassenlektüre dienen.
5) Übungsaufgaben — namentlich solche, die in die Heimat
weisen.
6) Hinweise aus Kunstwerke, Gemälde, Denkmäler, größere
Dichtungen, die ein Ereignis, eine Person, eine kultur¬
historische Erscheinung zum Gegenstände haben.
Würde es ein Schülerbuch nicht übermäßig verteuern, so
müßte es gute Reproduktionen künstlerischer Bildwerke enthalten.
Das wird zurzeit nicht zu erreichen sein. Wir begnügen uns also
mit entsprechenden Hinweisen. Damit ist die Jllustrationssrage für
das geschichtliche Schülerbuch indes nicht gelöst. Die realen Ge¬
schichtsstoffe bieten eine solche Menge zu veranschaulichender Gegen¬
stände, daß eine Auswahl typischer Stücke für das Schülerbuch
erforderlich wäre, die hauptsächlich der erkennenden Seite des
Seelenlebens dienen. Immerhin wird auch dabei der Preis des
Buches die Schranke bestimmen. Wir werden uns also ans das
Erreichbare beschränken und die billige und doch allen Ansor-