Full text: [1 = Unterstufe, [Schülerband]] (1 = Unterstufe, [Schülerband])

L. In der Schule. 3 
12. Die ABC.Schüten. 
Rate, was ich habe vernommen: Es sind achtzehn fremde Gesellen 
ins Land gekommen, zu malen schön und säuberlich, doch keiner einem 
andern glich; all' ohne Fehler und Gebrechen, nur konnte keiner ein 
Wort sprechen. Und damit man sie sollte verstehn, hatten sie fünf 
Dolmetscher mit sich gehn; das waren hochgelehrte Leut' Der erst 
erstaunt, reißt's Maul auf weit; der zweite wie ein Kindlein schreit; der 
dritte wie ein Mäuselein pfiff; der vierte wie ein Fuhrmann rief; der 
fünft' gar wie ein Uhu thut. Das waren ihre Künste gut; damit 
erhoben sie ein Geschrei, füllt noch die Welt, ist nicht vorbei. 
Des Knaben Wunderhorn. 
13. Kaiser Karl der Große. 
Vor langen Zeiten lebte ein mächtiger Kaiser, mit Namen Karl der 
Er wußte das Schwert tapfer zu führen, aber vom Lesen und 
Sh iben verstand er und sein Volk nicht viel. Wie er nun als Mann 
noch das Schreiben lernte, so richtete er auch fleißig Schulen ein und 
schickte die Kinder vornehmer und geringer Leute hinein. Auch besuchte 
er jene oft und fragte nach dem Fleiße und dem Verhalten der Kinder. 
— Einst fand er in einer Schule, daß die armen Kinder fleißiger und 
geschickter waren als die Kinder der Reichen und Vornehmen. Da mußten 
sich die Fleißigen zu seiner Rechten, die Faulen aber zu seiner Linken 
aufstellen, und er sprach zu den fleißigen, aber armen Kindern: Ich 
danke euch, meine Kinder; ihr habt ganz nach meinem Wunsche gethan 
euch zur Ehre und zum Nutzen. Fahret so fort, mein Lohn soll euch 
nicht fehlen!“ — Hierauf wandte er sich zu den vornehmen, aber trägen 
Kindern und sprach: „Ihr aber, ihr feinen Püppchen, die ihr euch so 
vornehm dünkt und meinen Befehlen ungehorsam gewesen seid, ich sage 
euch, euer Reichtum und eure hübschen Gesichter gelten nichts bei mir 
Werdet ihr nicht fleißiger, so soll keiner von euch wieder vor meine 
Augen kommen, ich werde euch strafen, wie ihr es verdient!“ 
F. W. Hungers Lesebuch. 
14. Sprichwort — Wahrwort. 
1. Lerne was, so kannst du wasl — 2. Aller Anfang ist schwer. 
3. Es fällt kein Meister vom Himmel. — 4. Es fällt keine Eiche vom 
ersten Streiche. — 5. Bin ich gleich noch jung und klein, fleißig kann 
ich doch schon sein. — 6. Was ein Häkchen werden will, krümmt sich 
beizeiten. 7. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. 
— 8. Jung gewohnt, alt gethan. — 9. Ein schlafender Fuchs fängt 
kein Huhn. ¶ 10. Nach gethaner Arbeit ist gut ruhen. — l. Wer 
etwas kann, den hält man wert; den Ungeschickten niemand begehrt. 
— 12. Wer gern Uunst und Weisheit hätte, sucht sie nicht im weichen 
Betle. 13. Cehrjahre sind keine Herrenjahre. — 14. Wer säet, 
der mähet. — 15. Wie die Saat, so die Ernte. 
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