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Saul.
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warb. Er hatte, unter andern, einen den Israeliten hohn¬
sprechenden Philister, Namens Goliath, in einem Awei-
kampf erlegt. Dieß veranlagte ihn, das Hirtenleben zu
verlosten und sich dem Kriegsstande zu widmen. Seit
der Zeit zog er mit einem Haufen von Leuten, die sich zu
ihm gesellten, im Lande, besonders an den Granzen herum,
wo er einige glückliche Unternehmungen gegen die Feinde
der Juden ausführce. Da er auch eine starke Anhänglich¬
keit an die jüdische Religion zeigte und den Priestern sehr
gewogen war; so hofften diese an ihm einen folgsamer»
Fürsten zu erhalten, als Saul war, welcher oft eigenmäch¬
tig verfuhr. David wurde also von- dem alten Samuel
zu Sauls Nachfolger eingeweihet. Als Saul dieß erfuhr;
so entstand bei ihm der wülhendsie Haß gegen seinen Ne¬
benbuhler und er fing an, ihn unablässig zu verfolgen.
Allein David wußte besten Nachstellungen immer ge¬
schickt zu entgehen. Er bewies sich sogar großmülhiq ge¬
gen ihn, da er einigemal Gelegenheit hatte, ihn tobten zu
können. Indeffen vermehrte er seinen Anhang immer mehr
und erwarb selbst die Freundschaft des Sohns Sauls, Io.,
natha nS.— Als sich endlich Saul'in einem unglückli¬
chen Treffen aus Schwrrmuth selbst umbrachte; so wurde
David von dem größten Theile des Volks zum König an¬
genommen und er war geschickt und glücklich genug, alle
seine Gegner sich zu unterwerfen, so daß er bald über das
ganze israelitische Land, von Dan bis Berseba, als Mo¬
narch herrschte.
§. 2.
(König David. I.d.W. 288h.)
David führte gewissermaßen eine neue Verfassung
Im jüdischen Reiche ein. Nachdem er alle Völkerschaften