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3. Gs ward im Lergesraum, im dunkeln,
ein Amethyst das Veilchen blau,
die Rosen als Rubinen funkeln, —
und ;um Demanten ward der Tau.
4. Ln dem krlstallnen Dom umschwebet
ste ew'ge Nacht und Geistertan;,
bis ste die Hand des Menschen hebet
empor rum alten Lonnenglan;.
Emil RitterShaus.
231. Berglied.
1. Glück auf, Glück auf in der ewigen Nacht!
Glück auf in dem furchtbaren Schlunde!
Wir klettern hinab durch den felsichten Schacht
zum erzgeschwängerten Grunde.
Tief unter der Erde, von Grausen bedeckt,
da hat uns das Schicksal das Ziel gesteckt.
2. Da regt sich der Arm, der das Fäustel schwingt;
es öffnen sich furchtbare Spalten,
wo der Tod aus tausend Ecken uns winkt
in greulichen Nebelgestalten;
und der Knappe wagt sich mutig hinab
und steigt entschlossen ins finstere Grab.
3. Wir wandern tief, wo das Leben beginnt,
auf nie ergründeten Wegen;
der Gänge verschlungenes Labyrinth
durchschreiten wir kühn und verwegen.
Wie es oben sich regt im Sonnenlicht,
der Streit über Tage bekümmert uns nicht.
4. Und wenn sich Herrscher und Völker entzwein
und dem Ruf der Gewalt nur gehorchen,
Nationen im blutigen Kampf sich bedräun,
dann sind wir geschützt und geborgen.
Drum, wem auch die Welt, die entflammte, gehört,
nie wird in der Tiefe der Frieden gestört.
5. Zwar ist uns wohl manch gräßlicher Streit
im Dunkel der Schächte gelungen;
wir haben die Nacht von Geistern befreit
und den mächtigen Kobold bezwungen,
und bekämpft das furchtbare Element,
das in bläulicher Glut uns entgegenbrennt.