Contents: Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt

I. §. 2. Menschenschöpfung und Sündenfall. 
Welt durch das Wort und den Willen des allmächtigen Gottes verwer¬ 
fen diese schlimmen Lügenlehrer und Verführer. Ueber sie, wie über 
Alle, welche den Schöpfer weder aus seiner Offenbarung noch aus sei¬ 
nen Werken erkannt haben und erkennen wollen, heißt das Urtheil des 
Wortes der Wahrheit: da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren 
geworden (Rom. 1, 22). 
§. 2. Menschenschöpfung und Sündenfall. 
Der zweite Haupte und Grundpfeiler aller Weltgeschichte, wel¬ 
chen die göttliche Offenbarung uns enthüllt, ist dieser: daß Gott nur 
Ein Menschenpaar geschaffen hat, und daß von diesem Einen 
Paar alle Menschen, die je und je auf Erden gelebt haben und leben 
werden, ihre Abstammung haben. Der Apostel drückt das so aus: 
Gott hat gemacht, daß von Einem Blut aller Menschen Geschlechter 
auf dem ganzen Erdboden wohnen, und hat Ziel gesetzt und zuvor 
versehen, wie lange und weit sie wohnen sollen. Und nehmen wir 
gleich den drittelt Grundpfeiler auch mit hinzu, so ist es kein anderer 
als die Geschichte des Sündenfalls. Aus dieser Geschichte erken¬ 
nen wir, daß das erste Menschenpaar gerecht und sündlos geschaffen, 
frei von allem Schmerz, Schaden und Tod im Paradiese gewohnt 
habe. Aber durch die Verführung von außen her, auf Anregen des 
von Gott abgefallenen Engels, des Satan, sündigten die Menschen 
gegen ein ausdrückliches Gebot Gottes und rissen sich also von ihrem 
ewigen Lebensquell los. So verfielen sie dem Tode, verloren die 
Herrschaft über die ihnen untergebene Welt, pflanzten das sündhafte 
Wesen auf ihre Nachkommen fort und zogen die ganze Erde sammt 
allen ihren Geschöpfen mit sich in den Fall und in das Verderben 
hinunter. 
Das sind die Grundthatsachen und Voraussetzungen, auf denen 
unsere Geschichte ruht. Nur weil die ganze Menschheit von Einem 
Paare abstammt, hat sie eine Geschichte. Wären an vielen ver¬ 
schiedenen Orten der Erde verschiedene Menschenanfänge hervorge¬ 
rufen, so müßte auch die Geschichte sich auflösen in eine Menge 
einzelner Geschichten; und es wäre ein wundergroßer Zufall, daß 
doch am Ende aus allen verschiedenartigen Anfängen sich ein großes 
zusammenhängendes Ganzes, eine Mensch he'it gebildet hat. Wäre 
die Sünde nicht in die Welt gekommen durch den Sündenfall, wären 
die Menschen von Anfang an sündlich erschaffen worden (denn daß 
die Menschen heutzutage oder irgendwo und irgendwann rein und 
unsündlich geboren werden, kann doch selbst ein ungläubiger Mensch 
nur dann behaupten, wenn er gar nicht weiß, was Sünde heißt,
	        
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