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hatten, da brauchten sie sich nicht zu fürchten. Er sprach gut zu ihnen.
Und er half ihnen auch zu ihrem Recht. Er bestrafte die Bösen, die
gar nicht hören wollten, wie sie es verdienten, und wenn er das Urteil
sprach, da hörte man, wie seine Stimme zitterte, so leid tat es ihm.
Und oft betete er für sich und die Seinen, und zuweilen bat er
auch für die, welche er bestrafen mußte, daß Gott sie bessern möchte.
Aber er glaubte, daß ein Mensch nicht so oft mit Gott reden dürfe,
und deshalb betete er zu einem verstorbenen heiligen Manne, dem
heiligen Georg, daß der mit Gott für ihn reden solle. Und auf dem
Markte zu Eisenach baute er ihm eine Kirche, die Sankt Georgskirche.
Aber nicht bloß an die Kirche ließ er ein Kreuz machen, sondern auch
an alle Kornhäuser, die er den Armen öffnete, denn er sagte: „Ich
tue es um des Kreuzes willen, als ein Christ.“
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Doch er konnte die Hände nicht bloß zum Gebete falten, er konnte
damit auch tüchtig das Schwert führen. Das tat er denn auch in
manchem harten Streite gegen die Feinde der Christen. So war er
auch mit in das heilige Land gezogen. Und wenn alle den Mut ver—
loren, er verlor den Mut nicht, und wenn er vor Hunger und Durst
und Mattigkeit fast am Boden liegen blieb, so rief er den heiligen
Georg an, und der half ihm.
Aber einmal, als sie an einem Morgen in einem wilden Gebirgs—
tale erwachten und auf allen Seiten Feinde sahen mit Schwertern und
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