2. Miltiades und Themistokles.
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Kampf. Da fand sich auf griechischer Seite ein Verräter, der einer Ab-
teilung des Perserheeres einen Weg zeigte, auf dem die Griechen um-
gangen werden konnten. „Am heutigen Tage werden wir in der Unterwelt
zu Mittag speisen", hatte der Opferpriester dem Leonidas geweissagt. Als
nun die Meldung kam, die Perser kommen auch von der anderen Seite,
da entließ Leonidas die Bundesgenossen, er selbst mit seinen dreihundert,
denen sich noch freiwillig siebenhundert Krieger von Thespiä anschlössen,
wollten lieber sterben als weichen. In blutigem Kampfe fanden sie alle
ihren Tod. Über ihrem Grabe wurden ein steinerner Löwe und eine
Denksäule errichtet mit der Inschrift:
„Wanderer, kommst du nach Sparta, verkünde den Bürgern, du habest
Uns hier liegen gesehen, ihren Gesetzen getreu."
Auch die Flotte, die tapfer mit den persischen Schiffen gekämpft
hatte, mußte sich zurückziehen.
Das nächste Ziel der Perser war Athen. Themistokles hatte seine
Mitbürger zu überzeugen gewußt, daß der Gott mit der unüberwindlichen
hölzernen Mauer die Flotte gemeint habe. Weib und Kind brachten sie von
Athen nach dem Peloponnes, die Männer stiegen zu Schiffe. In dem Meer-
bufen bei Athen hatten sich auch die Schiffe der anderen griechischen
Staaten eingefunden. Eine gewaltige Feuersäule, die man vom Lande
aufsteigen sah, zeigte, daß Athen in der Hand der Perser sei; die Barbaren
hatten die Stadt mit den Tempeln der Götter angezündet. Die Furcht
vergrößerte noch die Zahl der feindlichen Schiffe, so daß die Mehrzahl
der Admirale hier den Kampf nicht wagen wollte. Vergeblich sagte
Themistokles, daß sie in dem schmalen, ihnen bekannten Fahrwasser
zwischen dem Festlande und der Insel Salamis den Persern am besten
widerstehen könnten. Den Mann ohne Vaterstadt, wie einer schmähend
bemerkte, bedrohte der spartanische Admiral sogar mit dem Stock.
„Schlage zu, aber höre meine Gründe!" sagte der Athener. Schließlich
wagte er das letzte. An den Perserkönig schickte er einen vertrauten
Diener. „Ein Freund teilt dir, o König, mit, daß die Griechen fliehen
wollen, benutze die gute Gelegenheit, sie mit einem Male zu fangen?" Die
List glückte, die persische Flotte schloß die Griechen in der Meerenge von
Salamis ein. Der König selbst hatte sich einen Thron am Ufer er-
richten lassen, um von dort dem Siege der Seinigen zuzuschauen.
Während so die Perser sich zum Angriff rüsteten, dauerte der Zank
im griechischen Kriegsrat fort. Da wird Themistokles herausgerufen, vor
ihm steht sein alter Gegner Aristides. In der Not des Vaterlandes war