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7) Granada, am Fluß wenil und Darro, am Fuß des
Schneegebürges (8ierru dlevacia) auf 4 Hügeln, die der
Darro trennt, welcher Goldsand führt. Tenil führt Silbecstalib.
Die Stadt ist der Sitz eines Erzbischofs, eines Juquisitiousge-
richts, und einer Universität. Sie hat 41 Klöster und 70000
Einwohner. Die Ackthedralklbche ist 425 Fuß lang, und
249 Fuß breit. Die Kuppel auf dem Hauptaltar ruht auf 22
Säulen; auf dem Gesimse stehen vergoldete kolossalische Sta¬
tuen der 12 Apostel, und in den Zwischenräumen der 2ten Reihe
verschiedene Schilderungen, die das Leben der Jungfrau Maria
vorstellen. In Unsrer Frauenkirche ist der Altar vortref-
lich, und die Kapelle der Jungfrau enthalt grosse Reichchümcr.
Kostbarer Marmor, Gold und Silber sind darinnen verschwen¬
det. Voruehmlich merkwürdig ist das Schloß Aihamhra.
Ausser den Seidcumannfakturen, welche von einzeln Familien
betrieben werden, sind keine Fabriken von Bedeutung.
8) Malaga in Granada am Mittelländischen Meere,
mit einem sichern'Hafen. Sie hat einen Bischof, 5000 Hau¬
ser und 41000 Einwohner, worunter 2000 Geistliche sind. In
der dabey befindlichen Festung Alcrrcaha wird alle Sonn-und
Festtage ein Hahnengefechte nach Englischer Art angestellt. Der
hiesige Hafen ist durch die Aufführung eines kostbaren, und
1200 Fuß ins Meer hineinlanfenden Dammes, einer der besten
im Mittelländischen Meere. In der Nachbarschaft des Hafens
steht eine neue kleine Börse. Man verfertigt vielen schwarzen
Taffent zu den Mänteln, und zur Kleidung der Weiber, wel¬
cher nach Indien geschickt wird. Man treibt einen einträglichen
Handel mit Wein, der in ganz Europa bekannt ist, mit abge¬
zogenen Wassern, Rosinen, Citronen, Orangen, Feigen, Man¬
deln, Orangen - und Citronenschaalen. Eingeführt wird hinge¬
gen Weizen aus Sicilien und der Barbarei), Gersten, Schlesi¬
sche Leinwand, fttdne Tücher, Strümpfe, Kamclote, Kal-
mank, holländischer Käse und Butter, Kabljau.
Tores ist wegen des weisseu WeinS bekannt, mit welchem
ein grosser Handel nach beiden Indien getrieben wird.
9) Gt. Iago dt LomvojieUa, die Hauptstadt von
Gallicien, ist der Sitz eines Erzbischofs, eines Jnquisitionsge-
richts und einer Universität.
jo) Cotumta wird in die Alt - und Neustadt eingetheilt.
Die erste macht das Citadell aus. Die Neustadt ist sehr volk¬
reich, Mid wird von Kaufieuten, Krämern und Handwerkern
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