Weil's fromm ist allzeit,
nicht weint und nicht schreit,
und lustig ist's auch
wie's Vöglein im Strauch.
Doch geht es zur Ruh',
lacht es freundlich mir zu.
Und wenn es erwacht,
da küßt mich's und laͤcht.
Drum lieb' ich's so sehr,
wie nichts auf der weiten Erde mehr.“
2. Kindlein, o sprich,
warum liebst du dein Mütterlein doch so inniglich?
Und das Kindlein spricht:
„Das weißt du nicht? —
Weil's mich hegt und pflegt,
auf den Armen mich trägt,
wacht, wenn ich bin krank,
gibt mir Speis und Trank,
gibt mir Kleider und Schuh'
und viel Küsse dazu,
und ist mir so gut,
wie's kein andrer thut.
Drum lieb' ich's so sehr,
kann gar nicht sagen, wie sehr, wie sehr!“
5. Der Miderhall.
Christoyh von 5hmid.
Gesammelte Schriften. XVI. Band. Augsburg. 1861. S. 122.
Der kleine Georg wuszte noch nichts von dem Widerballe.
Pinmal schrie er auf der Wieses: „Ho, hbopp!“ Sogleleh niet
im nahen Wäldehen auch: „Ho, hbeöpp!“ Er rief bierauk ver
Vundert: „MNer bist du?“ Die Stimme rief auch: „Wer bit
du?“ Vr sehrie: „Du bist ein dummer Junge!l — ud ,dumme
Junge!“ hallte es aus dem Nalde zurück
Georg ward argerlich und rief immer ärgere Schimpfnamen
in den Mald hinein Alle hallten getreulich vieder zurück Dr
suchte hierauf den vermeinten KDaben im ganzen Waldehen,
um sich an ihm zu rächen, konnte aber niemand üinden.
Hieraut lief er nach Hause und Nagte es der Mutter, wie
ein böser Bube sich im Walde versteckt und ihn geschimpft babe
Die Mutter sprach: „Diesmal hast du del selbet ange
Klagt. Du hast nehts vernommen als den Widerball demer
eigenen Worte. Hättest du ein freundliches Wort in den Wald
hĩneingerufen, so wäre dir auch ein freundliches Wort zurück—
gekommen. So geht es aber im gewöhnlchen Leben. Das
Betragen anderer gegen uns ist meistens nur der Widerhball