Full text: [Teil 6 = Sekunda, [Schülerband]] (Teil 6 = Sekunda, [Schülerband])

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Nur das vermag uns dabei Trost und Ruhe zu geben, daß eben 
das Geistige auch noch dann auf Erden fortlebt, wenn das Irdische, 
womit es umkleidet ist, in sich zerfällt, und daß das Wirken und 
Schaffen eines über gewöhnliche Menschengeister so hoch Erhabenen, 
wie dieser Vollendete war, selbst auf dem Schauplatze allgemeiner 
Vergänglichkeit ein Unvergängliches iststee.. 
Darum setzen wir die Trauer, welche uns um dich das Herz 
erfüllt, du hoher Abgeschiedener, Maß und Ziel. Denn wie keiner 
von den Geistern, aus deren glänzendem Vereine du der letzte dahin- 
gingst, der Welt entrissen ist, welcher sie angehörten, wie jeder von 
ihnen, au) zu den Toten hinabgestiegen, durch Wort und durch 
Gesang das Ohr der Lebenden entzückt, den Geist der Lebenden er⸗ 
erhebt, solange es Lebende gibt: so gehörst auch du dem Geschlecht 
der Lebenden ewig an, und die Fülle des Geistes, in welcher du 
mehr als zwei volle Menschenalter hindurch zum geistigen Bildner 
deiner Brüder, zum tiefeingreifenden Förderer ernster Wissenschaft 
und zum vielgestaltigen Schöpfer einer die gemeine Wirklichkeit ver— 
klärenden Gedankenwelt wurdest, sie bleibt der unversiegliche Born, 
aus welchem noch die späteste Nachwelt schöpft, was sie zur Anregung 
und Nahrung ihres geistigen Lebens bedagagf. 
„Seine Werke folgen ihm nach“ heißt es von dir in aus⸗ 
gezeichnetem Sinne des Wortes; denn du wirktest reicher, umfassen— 
der und glänzender als Tausende um dich her und wenn die Zeit 
selbst die namhaftesten Männer eines Jahrhunderts nach und nach 
der Vergessenheit preisgibt, so bleibt dein Name mit ehernen Griffel 
in die Bücher derselben geschrieben, weil du auf der Höhe aller 
Jahrhunderte standest. m———— 
Und wie wir uns durch diese Erwägung getröstet und erhoben 
fühlen, wenn wir unsern Blick auf die Gruft werfen, in welcher du 
bei Faͤrsten und neben Deinem geliebtesten Geistesverwandten ruhen 
sollst, so fühlen wir uns auch getrieben, dich selber glücklich zu preisen. 
Denn wer wie du nach einem so großen und reichen Tagewerke zum 
Frieden Gottes einging; wer wie du durch seine geistige Kraft das 
Höchste und Schönste errang, was die Erde den Wünschen ihrer 
Söhne darzubieten vermag; wer wie du mit allen Segnungen 
des Himmels überschüttet, seine lange Bahn hienieden wandelte; 
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