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Eranklin? Im Erühjahr wählte er einen Kleeacker an der Strasse
aus und streute in aller Stille die Morte: Hier istgeg pe
in mannsgrossen Buehstaben mit Gips über den KRles Den n
dern Teil des RKleestückes liels er ungegipst. Als nun spãter
die Leute vorbeikamen, sahen sie die dunlen, fetten Strefen
im Klee. Sie fingen an zu buchstabieren und brachten pald de
drei Worte heraus: „Hier ist gegipst!“ Nun wanderte alle
zu dem Acker hin, sab und las — und dals von jetzt an die
Belehrung wirkte, das brauchen vir eigentlich nicht bineeete
Stern. Wetzel u. Buttner's Deutsehes Lesebueh. Ausg. 4. L. D. 4. Aufl. Berlin 1876. 8. 81.
75. Das Wunderkästchen. (c.)
Eine Hausfrau hatte in ihrer Haushaltung allerlei Unglücksfälle,
und ihr Vermögen nahm jährlich ab. Da ging sie in den Wald zu
einem alten Einsiedler, erzählte ihm ihre betrübten Umstände und sagte.
„Es geht in meinem Hause einmal nicht mit rechten Dingen her. Wißt
Ihr kein Mittel, dem Übel abzuhelfen?“
Der Einsiedler, ein fröhlicher Greis, hieß sie ein wenig warten,
ging in die Nebenkammer seiner Zelle, brachte über eine Weile ein
kleines versiegeltes Kästchen und sprach: „Dieses Kästlein müßt Ihr ein
Jahr lang dreimal bei Tag und dreimal bei Nacht in Küche, Keller,
Stallungen und allen Winkeln des Hauses herumtragen, so wird es
besser gehn. Bringt mir aber übers Jahr das Kästlein wieder zurück!“
Die gute Hausmutter setzte in das Kästchen ein großes Vertrauen
und trug es fleißig umher. Als sie den nächsten Tag in den Keller
ging, wollte der Knecht eben einen Krug Bier heimlich herauftragen.
Als sie noch spät bei Nacht in die Kuͤche kam, hatten die Mãägde
sich einen Eierkuchen gemacht. Als sie die Stallungen durchwanderte
standen die Kühe tief im Kote, und die Pferde hatten anstatt des Hafers
nur Heu und waren nicht gestriegelt. So hatte sie alle Tage einen
andern Fehler abzustellen.
Nachdem das Jahr herum war, ging sie mit dem Kästchen zum
Einsiedler und sagte vergnugt: „Alles geht nun besser. Laßt mir das
Kästlein noch ein Jahr, es enthält ein gar treffliches Mitlel.“
Da lachte der Einsiedler und sprach: „Das Kästchen kann ich Euch
nicht lassen; das Mittel aber, das darin verborgen ist, sollt Ihr haben
Er öffnete das Kästchen, und sieh, es war nichts darin als ein weißes
Blättchen Papier, auf dem geschrieben stand:
„Soll alles wohl im Hause stehn,
So mußt du selber wohl nachsehn.“
Christoph v. Schmid. Gesammelte Schriften. 3. Aufl. München 1876. Bd. XVI. S. 161.
76. Sprichwörter. (c)
1. Selber ist der Mann. 2. Mit einem Herrn steht es gut, der was
er befohlen, selber thut. 3. Sorgen und wachen sind Herrensachen. 1. De⸗
Herrn Ailt über die Saal läßl goldenen Huf. 5. De⸗ Serrn Ange mahl