Sei gehorsam! 27
Da trat der Vater, der alles gesehen hatte, zu dem Knaben, sah
ihn ernst an und sprach; „Wer hat solche Strafe verdient? Du oder das
Tier, das nicht weiß, was rechts oder links ist? Bist du weniger deinem
Gelüste gefolgt als das Tier, welches du leiten solltest? Und nun übest
du so ein unbarmherziges Gericht und vergißt deine eigene Sünde!“
Da schümte sich der Knabe und errötete vor dem Vater.
Eriedr. Adolf Rrummacher.
53. Das Fünkchen.
Ein Kind hatte mit dem Fünkchen gespielt, obgleich seine
Mutter es schon oft verboten hatte. Da war das Fünkchen
fortgeflogen und hatte sich ins Stroh versteckt. Aber das
Stroh fing an zu brennen, und es entstand eine Flamme,
ehe das Kind daran dachte. Da wurde dem Kinde sehr bange,
und es lief fort, ohne jemand etwas von der Flamme zu
sagen. Und da niemand Wasser darauf schüttete, ging die
Flamme nicht aus, sondern breitete sich im ganzen Hause
aus. Als sie an die Fenstervorhänge kam, wurde sie noch
größer, und das Bett, worin sie des Nachts schliefen, brannte
hell auf. Die Tische, die Stühle, die Schränke und alles,
was der Vater und die Mutter hatten, das wurde vom
Feuer erfaßt. Die Flamme wurde so hoch wie der Kirch—
turm. Da schrieen alle Leute vor Schrecken, die Sol—
daten bliesen, die Glocken läuteten. Es war fürchterlich zu
hören und die Flamme schrecklich zu sehen. Da fing man
an zu löschen mit Wasser, das man in das Feuer schüttete
und spritzte; aber es half nicht eher, als bis das ganze Haus
zusammengebrannt war. Nun hatten die Eltern des Kindes
kein Haus mehr und kein Plätzchen, wo sie wohnen und wo
sie schlafen konnten, und auch kein Geld, um sich ein neues
Haus und neue Betten und Tische und Stühle zu kaufen.
Ach, wie weinten da die armen Eltern! Das Kind aber, das
mil dem Fünkchen gespielt hatte, war schuld daran.
Wilh. Curkman
Gehorche stets deinen Eltern! — Spiele nicht mit dem feuer!