VII. Am Hhimmel.
140. Sonne und Regen.
Die Sonne sprach: „Ich will scheinen
so fort und immer fort.“
Der Regen sprach: „Ich will fallen
ohn' End' an jedem Ort.“
Die Sonne: „Du machst ja alles
auf Erden gar zu naß.“
Der Regen: „Du machst zu trocken,
wenn du scheinst ohn' Unterlaß.“
Die Sonne: Ich mache fruchtbar,
und alles freut sich mein.“
Der Regen: „Ich thu desgleichen;
dich mag man nicht allein.“
So haben sie lange gestritten;
doch wurden sie einig zuletzt:
sie wollten miteinander wechseln.
Und so ist es denn auch jetzt.
Enslin.
141. Das Lied vom Mondo.
1. Wer hat die schönsten Schäfchen?
Die hat der goldne Nond,
der hinter unsern Bäumen
am Himmel drüben wobnt.
Er kommt am spãten Abend,
wenn alles schlafen vwill,
hervor aus seinem Hause
zum Himmel leis und still.