Full text: Lesebuch für das zweite Schuljahr

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Blick: „So gehtis den faulen Leuten immer.“ Hans 
schamt sich und wird mauschenstill; er kaut an der 
Feder und weiss nicht, was er schreiben will. ODr 
gahnt, er dehnt sich, er reckt und streckt sich; er legt 
den Kopf in die linße Hand und denkt an allerhand. 
Da fallen ihm die Augen zu, und bald nickt er und 
schnarchi dazu. Die Mutter hatis wobl gesehen; sie 
achũttelt den Kopf und lasst es geschehen. 
3. Da kommt das Ratzchen vom Ofen herunter 
und springt in der Stube umher ganz munter, und 
hops! und hops! es springet frisch auf den dessel, auf 
den Tisch. Es schnuffelt an der Peder, nimmt sie ins 
Maul und tanzt auf dem Lisch damit nicht faul. Aber, 
aber, dass Gott erbarm! — das Ratzchen springt über 
Hanschens Arm und kommt mit dem dunnen Bein ins 
Tintenfass hinein. O weh, das garstige Lintenfassl Wie 
ist das Fusslein schwarz und nass! Das Katzehen hopst 
mit gefärbtem Bein gar fein auf dem Papier herum 
und malt, gar nicht dumm, viele bunte Blumelein dem 
Hans in den Brief hinein. Ein Maler könnte es besser 
nicht; sie sehen aus wie Vergissmeinnicht. Dem Rat 
chen wird die Pfote kalt, da macht es Halt. Es be 
schaut und beschnuffelt den Euss, der war so schwarz 
wie Ofenruss; es schlenkert und schuüttelt das nasse 
Bein; da fallen viele Hlecken in den Brief hinein. 
Dann hopst es auf der Mutter Wort vom Lisch herunter 
und springt fort. 
4. Dio Mutter lacht, und Hans erwacht. Er reibt 
die Augen und schaut und schaut; dann schreit er auf 
und schilt ganz laut. Und als er's heulend der Mutter 
klagt, da lacht sio den lPaullenzer aus und sagt: 
„Mäarst du nur immer liegen geblieben, das Ratzlein 
batt dir die Aufgabe geschrieben.“ 
J. Staub.
	        
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