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Atem hören konnte, und endlich kam er zu dem Turme und öffnete 
die Tür zu der Kleinen Stube, in welcher Dornröschen schlief. 
Da lag es und war so schön, dab er dié Augen nieht abwenden 
konnte und gab lhm einen Kub. WMie er ibm den Kub gegeben, 
schlug Dornröschen die Augen auf, erwachte und sab hn freund- 
lich an. Da gingen sie zusammen berab, und der König erwachte 
und die Königin und der ganze Hofstaat und sahen einander mit 
groben Augen an. Und die Pferde im Hofe standen auf und 
rũttelten sich. die Jagdhunde sprangen und wedelten; die Tauben 
auf dem Dache zogen das Köpfehen unter den Hügeln hbervor, 
sahen umber und flogen ins FPeld; die Hliegen an den Wänden 
krochen weiter; das Peuer in der Küche erhob sieh, flackerte, kochte 
das Essen, und der Braten brutzelte fort, der Koch gab dem Jungen 
eine Obrfeige, dab er schrie, und die Magd rupfte das Huhn fertig. 
Da wurde die Hochzeit des Königssohnes mit dem Dornröschen 
in aller Pracht gefeiert, und sie lebten vergnügt bis an ihr Ende. 
285. Die Rettung. 
Zwei Mädchen gehen an einem Wintertage in ein benachbartes Dorf, 
wo die Pate wohnt. Sie nehmen ihre Spinnrocken mit, weil sie dort 
spinnen wollen. Am Abend machen sie sich zeitig auf den Rückweg. Als 
sie nun auf der Höhe im Tannenwald sind, fängt es heftig an zu schneien 
und zu stürmen, so daß die Kinder gar keinen Weg mehr sehen und nicht 
vorwärts noch rückwärts können. Da kriechen sie am Rande eines Hohl— 
weges in eine kleine Höhle hinein, welche der Schnee über ein Tannen— 
gebüsch hinweggewölbt hat. Vorher aber stecken sie ihre beiden Spinn— 
rocken in einander, so daß eine Stange daraus wird; dann binden sie 
oben ein rotes Nastüchlein daran und stellen dieses Notzeichen auf das 
Dach ihres Schneehäusleins oben auf. Nun kommt die Nacht, und das 
Schneegestöber wird immer ärger. Der Eingang zur Höhle, in welcher 
die Kinder sind, ist zugeschneit, und sie hören durch den Schnee den Uhu 
schreien und den Sturm heulen. O, wie ist es den armen Kindern da 
angst und bange! Aber der liebe Gott wacht ja über ihnen, und sie 
schlafen endlich betend ein — Aber als am andern Morgen die Kinder 
nicht heimkommen, da wird den Eltern angst. Sie schicken einen Boten 
zur Pate, und wie dieser wieder kommt, läuft alles, was laufen kann, 
mit Schaufeln in den Wald, um die Kinder zu suchen. Da sieht man 
denn das rote Fähnlein noch ein wenig aus dem Schnee hervorschauen,